Im Namen des Erhabenen  
  Palästina-Spezial
 

Bericht und Fotos zur Demo Magdeburg 10.1.2009

Salam Geschwister,

unsere erste Demo in Magdeburg war ein großer Erfolg. Die Islamische Gemeinde war mit fast 200 Brüdern UND Schwestern vertreten. 5 von der Vereinigung der Freunde Palästinas und 10 von einer linken antiimperialistischen Gruppe. Ich konnte als Zweiter sprechen und erlebte seit 1989 das erste mal wieder, wie immer mehr Bürger in dem Einzugsgebiet zum Magdeburger Einkaufszentrum / Innenstadt stehen blieben. Zwei "Andere" rollten ein schnell gepinseltes Plakat aus und bildeten eine "Gegendemo": >> HAMAS raus aus Gaza! << Kam gar nicht an. Das Endergebnis war ein Termin am Dienstag um 18 Uhr im EineWeltHaus. Gründung eines Bündnisses für Palästina. Alle Religionsgemeinschaften werden eingeladen.

Ein anders Ergebnis, was uns persönlich interessiert, war die Erledigung aller "Kabbeleien" zwischen Schiiten und Sunniten. Die Hardliner der anderen Seite isolieren sich mehr und mehr. Sie wiegeln ab und wiegeln ab, dafür stehen andere vorne. Die gestrige Khutba zeigte es überdeutlich. Alles in Allem ein Erfolg. Die Gemeinde wurde zwar mehrheitlich durch Araber vertreten, aber erstmals auch in der Bevölkerung so wahrgenommen. Die interessiert nicht, ob das Marokkaner sind oder Syrer oder Palästinenser: >>Endlich steht ihr mal zusammen!<< war eine Meinung - die oft zu hören war - aus dem deutschen Publikum.

wa alaikum salam

Walter-Abd al Karim
Vorstandsmitglied der Islamischen Gemeinde Magdeburg e.V.
und der Vereinigung der Freunde Palästinas in Sachsen-Anhalt e.V.

Statement eines betroffenen Magdeburger Bürgers

während der Kundgebung am 10. Januar 2009

Liebe Brüder aus der Gemeinde, Werte Freunde, Werte Magdeburger!

 Als ich 1995 an einer gerade aufgeschütteten Straßensperre der israelischen Besatzungsarmee bei Bethlehem erleben musste, wie diese Soldateska mit unbewaffneten und wehrlosen Menschen umgeht und meine Reaktion darauf der wenig freundliche Hinweis auf die uns Jahrzehnte vorgeführten Bilder aus dem Warschauer Ghetto war und vor allem der Hinweis auf die Gleichheit der Bilder, brachte mir das ein Einreiseverbot ins so genannte Heilige Land und ein Ende einer                              langen Sympathie für Israel.

 Heute hat sich ein seit 60 Jahren eines Großteils seines Landes beraubtes, ausgehungertes und durch staatlich genehmigtes und willkürliches Ermorden ständig bedrohtes Volk gegen seine Besatzer gewehrt. Dafür wird es einmal mehr von der israelischen Besatzungsarmee und deren politischen Entscheidungsträger in altbewährter Weise mit ebenso alten Begründungen zusammengeschossen.

 Wir hören es täglich:

 >> Terroristischer heimtückischer Überfall  <<

Durch „palästinensische Extremisten“ oder wem auch immer.                            

Ein allzeit beliebter Grund für Besatzungsarmeen gegen Unterdrückte vorzugehen.

 Denken wir auch an die jungen Männer und jungen Frauen, an die Mütter und Väter, die zur Stunde in Tel Aviv gegen ihre verbrecherische Regierung auf die Straße gehen. Kriegsdienstverweigerer und Kriegsgegner, die seit heute Nacht vom Innenminister mit härtesten Strafen bedroht sind. 

An sie wird man mit Achtung und Respekt denken müssen.

Deswegen bitte ich Sie alle:

 Lassen Sie sich nicht ihre Augen und ihr eigenes Denkvermögen von ferngesteuerten Politikern und Medien verkleistern.

Informieren Sie sich und befolgen Sie das alte deutsche Sprichwort:

 Eines Mannes Rede ist keine Rede !

Du musst sie hören alle Beede !

 DANKE !

 

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