MM:
Sehr geehrte Frau Cattori, Sie haben den Putsch gegen Allende miterlebt
und die amerikanischen Feldzüge gegen den Vietnam. Die europäischen Länder
haben sich den Vereinigten Staaten im Krieg gegen die arabisch-muslimischen
Länder angeschlossen. Wie erklären Sie sich, warum es früher große
Demonstrationen gegeben hat um die chilenischen und vietnamesischen Völker
zu unterstützen, es heute aber so wenig Reaktionen gibt in Bezug auf den
Irak und Afghanistan? Sind die Menschen in Europa weniger politisch als in
den siebziger Jahren?
S. Cattori: Wie
Sie wissen, haben die westlichen Demokratien immer die anti- kommunistische
Politik der Vereinigten Staaten begünstigt. Und was die Medien betrifft,
waren sie schon immer weitgehend den Machthabern und den offiziellen
Geschichtsversionen unterworfen, sie haben schon immer die illegalitimen
Kriege, die von den Vereinigten Staaten, insbesondere in Asien, geführt
wurden - Kriege, die ganze Länder verwüsteten und bei denen Millionen von
Menschen massakriert wurden derart vorgestellt, als ob sie Freiheit und
Demokratie fördern würden. Nach dem blutigen Staatsstreich gegen Allende zum
Beispiel, erschien eine Schweizer Tageszeitung mit dem Titel: "Es gibt
erneut Seife", was eher eine Methode war, den Mord von Allende und die
Einführung der Diktatur zu rechtfertigen, als zu sagen: "Die Unterdrückung
der Militärjunta terrorisiert die Chilenen".
Die gleichen Irreführungen sahen wir bezüglich
Irak. Die Medien erteilten Persönlichkeiten das Wort, die die Invasion der
amerikanisch-britischen Truppen befürworteten, die uns erzählten, dass die
Iraker, die sich dem Besatzer widersetzten, "Terroristen" sind und nicht
Widerstandskämpfer. Dreiviertel der Weltbevölkerung, die diesen Krieg
ablehnt, befragt man nicht nach ihrer Meinung. Desinformation hat es immer
gegeben, aber sie wurde von der Öffentlichkeit nicht wahrgenommen. Aber was
sich nun verändert hat mit den Machenschaften und den Betrügereien, die der
Invasion des Irak vorausgegangen sind, ist, dass die Manipulation vielen
deutlich geworden ist.
Ich denke nicht, dass sich die Menschen über das,
was sich ereignet, weniger bewusst sind. In den siebziger Jahren gab es eine
Dynamik. Die Linke spielte die Rolle alles anzuprangern und betrachtete den
Widerstand der Völker gegen den amerikanischen Imperialismus als legitim.
Damals gab es die Konfrontation der zwei Blöcke. Was sich seit den neunziger
Jahren verändert hat, ist das Ende der Bipolarität. Die UDSSR gewährleistete
ein Gleichgewicht hinsichtlich der Hegemonie der Vereinigten Staaten. Aber
dieses Gleichgewicht besteht nicht mehr: Es besteht nun die Herrschaft des
Unilateralismus und die Unterstützung der anti-arabischen Kriege von den
Linken. Die Menschen haben das Vertrauen in die Politik verloren.
Entgegen der Feigheit der Staaten und den Verstößen
der Parteien und Vereinen gibt es andererseits glücklicherweise Menschen,
die aus eigener Initiative handeln und dorthin gehen, wo Menschen in Gefahr
sind; zum Beispiel jene, die den Aufruf des International Solidarity
Movement (ISM) gefolgt sind, wie Rachel Corrie und Tom Hurndall
(1) .
Sie haben uns durch Aufopferung ihres Lebens den Weg gezeigt. ISM ,wurde im
Jahre 2000 von Palästinensern gegründet , unabhängig von der
palästinensischen Autonomiebehörde und ist weitgehend von den
Verantwortlichen dieser assoziativen Bewegungen boykottiert worden, die sich
meistens bei der Arbeit vor Ort unfähig gezeigt haben, da sie keine
angemessenen Zielsetzungen und Strategien besitzen, oder auch Cindy Sheehan,
die in den Vereinigten Staaten Bush herausfordert.
MM:
Bei den Wahlen in Italien ist die Frage der
Anwesenheit der italienischen Soldaten im Irak praktisch nicht gestellt
worden. Die Leiden die dieser Krieg mit sich bringt, scheint nicht die
öffentliche Meinung zu empören. Betrachten Europäer nur die Araber als
Feinbild, als verachtenswerte Sache?
S. Cattori: Man
kann die beunruhigende Verbreitung der anti-arabischen und anti-muslimischen
Gefühle im Westen nicht verneinen. Nach dem besiegten Kommunismus ist nun
die Islamophobie das Geschäft der in den Medien hochgespielten
Intellektuellen, wie Bernard-Henri Lévy, Alexandre Adler, Alain Finkielkraut.
Um Israel zu unterstützen, wollen sie uns glaubhaft machen, dass es
Inkompatibilität zwischen Islam und Demokratie gäbe, eine Kluft zwischen den
Juden und den Christen einerseits und dem Islam andererseits.
Obwohl es wichtig wäre, den "Kampf der
Zivilisationen", der ein neuer Betrug ist, zu bekämpfen, scheinen die Linken
nicht besonders besorgt darüber zu sein. Denn während man die Araber
herabwürdigt und man diejenigen in den Schmutz zieht, die Israel
kritisieren, schlägt die Theorie vom "Kampf der Zivilisationen" Wurzeln,
einschließlich bei den Linken; einer Linken, die nie akzeptiert hat, dass
man die Verantwortung der pro-israelischen Lobby in den Kriegen im Mittleren
Osten aufzeigt.
Es ist auch nicht zu leugnen, dass sowohl in den
Rängen der Linken als auch der Rechten getötete Palästinenser weniger
Rührung hervorbringen als getötete Israelis. Wenn man also in die Richtung
von mehr Menschlichkeit gehen will, ist es äußerst dringlich, dass die
politischen Entscheidungsträger und die Medien sich dafür einsetzen die
anti-arabischen und anti-muslimischen Vorurteile zu bekämpfen, Vorurteile
die ebenfalls die Extrem-Linken erreichten, wenn man sich nach den
veröffentlichten Artikel richtet, die man gelegentlich auf Web-Seiten der
Globalisierungsgegner lesen kann.
MM:
Ihr
eigentliches Schwerpunktthema ist seit einiger Zeit Palästina. Warum haben
Sie sich auf dieses Thema konzentriert?
Cattori: Ich bin
2002 nach Palästina gegangen. Was ich dort erlebt habe, ist reines Entsetzen
und bereitet mir seither gewaltige Schmerzen. Ich habe das genaue Gegenteil
von dem entdeckt, was man uns im Westen sagt. Ansonsten ist mein
Hauptinteresse Literatur. Ich strebe danach wieder auf mehr literarische
Schreibweise zurückzukommen, um das Buch zu beenden, das ich begonnen habe.
Im Westen sagt man uns, dass das Problem die
Araber, die Palästinenser, die Muslime sind.
Man lenkt uns von den wirklichen Problemen ab. Die
Leiden der Kinder berühren mich besonders. Die Kinder in Palästina sind ein
herzzerreißender Anblick. Die Eltern, die auch der Grausamkeit der Besatzung
unterliegen, sind verzweifelt, sie nicht beschützen zu können. Ich sah wie
Soldaten Schüler auf der Strasse brutal behandeln, Handschellen anlegen, sie
in Jeeps schmeißen und sie auf perverse Art und Weise in ihren Wohnvierteln
provozieren, um sie zur Verzweiflung zu bringen, damit sie Steine werfen und
die Soldaten somit einen Grund haben auf sie zu schießen. Kinder werden
inhaftiert und erfahren Folter, ohne eine Möglichkeit auf Verteidigung zu
haben. Die Kinder entkommen diesem Trauma nicht unversehrt. Diese zerstörten
Kinder verinnerlichen sehr früh eine dunkle Vorstellung für ihre Zukunft,
besonders in den Flüchtlingslagern. Dort sind die Kinder am meisten
gefährdet.
Mehr als die Hälfte der Bevölkerung des
Westjordanlands und des Gazastreifens sind Kinder, dass heißt zwei Millionen
Kinder unter Besatzung, die keinen Anspruch auf eine normale Entwicklung
haben. Nachdem ihre Väter zerstört, ihre Mütter erniedrigt und die Familien
aufgelöst wurden, befasst sich jetzt die israelische Armee mit den Kindern.
Ihnen widerfahren die schlimmsten Misshandlungen, sie werden vorbeugend
eliminiert bevor sie widerstandsfähig werden. Der Terror ist der wichtigste
Teil der israelischen Strategie. Dieses Land verletzt alle Artikel der
Erklärung von Genf und verletzt die Rechte des Kindes, die UNO die ihnen
Schutz garantieren müsste, unternimmt nichts.
Ich sah die illegalen Siedler, die sagen ihre
Heimat sei Palästina "auf der Erde, die Gott ihnen gegeben hat", Soldaten
und Soldatinnen, russischer, französischer oder amerikanischer Herkunft, wie
sie Frauen und alte Männer an den Checkpoints erniedrigen und brutal
behandeln, schwangere Frauen und Patienten daran hindern, sich zum
Krankenhaus zu begeben. Ich sah, wie sie die Olivenhaine zerstören, die
Besitzer aus ihren Häusern vertrieben, um sie danach zu sprengen.
Ich ignorierte all das. Alles ist so unglaublich!
Wie die Tatsache, dass das palästinensische Volk keine festgelegten Gebiete
hat und Israel ausgeliefert ist, eingekesselt zwischen Siedlungen und
Militärstützpunkten. Es ist eine gewalttätige Präsenz, sehr
destabilisierend. Ich ignorierte, dass man zur israelischen Grenzpolizei
muss, um nach Palästina einreisen und aus Palästina ausreisen zu können. Ab
der Ankunft am Flughafen von Tel-Aviv ist es eine kalte Dusche. Wenn die
Grenzpolizei sie verdächtigt, dass sie nach Palästina gehen wollen, werden
sie erstmals durchsucht. Sie werden von einer Dienststelle zur anderen
geschickt, ihr Gepäck wird mehr als gründlich untersucht, als ob Sie auf
"der Terroristenliste" stehen würden. Das Ziel besteht darin, Sie zu
destabilisieren, es bleibt einem nichts anderes übrig als zu lügen. Wenn Sie
ahnen würden, dass es ihr Projekt ist, nach Jenin oder nach Nablus zu gehen,
könnten Sie zurückgewiesen werden. Auch bei der Rückkehr kommt es vor, dass
man Ihnen Ihre persönlichen Sachen wegnimmt: Computer, Fotoapparat,
Aufnahmegerät; sie versprechen Ihnen, dass sie es am nächsten Tag zuschicken
werden, aber wie es bei mir der Fall war, werden Sie Ihre persönlichen
Sachen nie wieder sehen; eine reine Erpressung.
Bevor ich nach Palästina ging, ignorierte ich auch,
dass die palästinensische Autonomiebehörde nur eine Art Bewirtschaftung ist,
ohne Machtbefugnis zum regieren und sie keine Mittel hat, die Bevölkerung zu
beschützten. Die Rolle beschränkt sich darauf, die israelische Besatzung zu
verwalten und die internationalen Hilfen zu empfangen, wovon die am
schlimmsten Betroffenen nie etwas gesehen haben. Ich ignorierte, dass Gaza
ein immenses Gefängnis ist, aus dem Palästinenser, die nicht von Israel
geschätzt werden, keine Chance haben zu entkommen, weder über den Luftweg
oder das Meer noch über Land.
Die israelischen Behörden haben bemerkenswerte
Kommunikationstechniken. Sie sind sehr erfolgreich uns die Idee
einzuschärfen, dass es sich um einen Streit im Rahmen einer Verhandlung mit
den arabischen Partnern handelt, mit denen jede Verhandlung unmöglich ist,
während es sich in Wirklichkeit um den Widerstandskampf eines enteigneten
Volkes handelt, das einem Apartheidregime unterlegen ist. Tausende von
Militärbefehlen verhindern, dass die Palästinenser ein normales Leben
führen. Die Ignoranz, die hinsichtlich Israel in der Weltgemeinschaft
aufrechterhalten wird, obwohl die Medien täglich über dieses Land berichten,
ist unglaublich. Gut gemacht,.. auf die schräge Art und Weise.
Wir haben all ihre gewaltigen Lügen in uns
hineingefressen; wie zum Beispiel dass die jüdischen Besatzer "Ananas in der
Wüste wachsen ließen". Albernes Geschwätze, das uns daran gehindert hat zu
sehen, dass diese Menschen jüdischer Konfession, die aus aller Welt gekommen
sind, die Palästinenser aus ihrem Heimatland vertreiben und sie durch
Terrorhandlungen dazu gebracht haben zu fliehen. Das ist alles geplant
worden, um dreiviertel der christlichen und muslimischen Bevölkerung von
Palästina zu vertreiben. Noch schwerwiegender ist die seit 1948 begonnene
systematische ethnische Säuberung, die bis heute andauert, sowie die
Plünderung von Land und Raub von Wasser. Aber die Weltgemeinschaft schweigt.
Israel, unterstützt von seinen Freunden aus aller
Welt, hat erreicht uns glaubhaft zu machen, dass die Araber Juden hassen.
Die Palästinenser haben aber nichts gegen Menschen jüdischer Religion. Jene
die sie verfolgen sind von jüdischer Konfession, wie kann man von den
Palästinensern verlangen sie zu schätzen? Wenn sie sie hassen, hat es nichts
mit Religion zu tun, sondern mit Brutalität. Die Israeliten sind in ihrer
Mehrheit öffentlich rassistisch; sie betrachten die Araber als
Minderwertige. Es genügt nach Israel und nach Palästina zu gehen, um zu
verstehen, dass der hebräische Staat nur eine Idee verfolgt: Sie fertig zu
machen.
Israel ist der schlimmste Feind des Friedens. Es
ist höchste Zeit, dass dieser Staat als Brennpunkt aller Probleme, die wir
kennen, vorgestellt wird. Wenn Sie nach Tel Aviv gehen und diese Männer und
Frauen sehen, die sich an den Stränden und auf den Terrassen aalen; fühlen
Sie Unbehagen. Es sind jene, die im Namen der zionistischen Ideologie, in
Uniform, einer nach dem anderen, nach Palästina geschickt werden, um
Generationen von Palästinensern brutal zu behandeln und zu massakrieren. Im
Irak, in Falluja, in Abu Ghraib setzten die Vereinigten Staaten nur die
Brutalität und die Folter in Praxis um, welche die Israelis, wenn sie einmal
Uniform tragen, an den Palästinensern seit 1948 verüben. Der Libanon,
Syrien, Irak, der Iran, sind im Visier von Israel und auch sie haben
gewaltig wegen der israelischen Politik gelitten.
Ein anderes sehr beunruhigendes Thema: die
Solidarität. Solidarität, die meistens von Personen mit der Zielsetzung
gelenkt wird, es allen recht zu machen, da sie Familie in Israel haben. Die
Strategien, die eingesetzt wurden, erlaubten den Palästinensern keineswegs
ihre Rechte völlig wiederzuerlangen. Diese Strategien haben aber Israel
erlaubt Zeit zu gewinnen und Errungenschaften zu konsolidieren. Man hätte
Israel isolieren und boykottieren müssen, aber es wurde eine
Pseudo-Neutralität eingeführt: Man stellt somit den Henker und das Opfer auf
die gleiche Ebene und fordert von beiden Bemühungen. Somit hat man die
Palästinenser, die alles verloren hatten, noch dazu aufgefordert,
Konzessionen zu machen.
Es ist Zeit eine Bilanz über diese Führungskräfte
zu ziehen, die aus ideologischen oder religiösen Gründen den Zweck, den sie
behaupteten zu verteidigen, fehlgeleitet haben. Sie tragen eine
Verantwortung im palästinensischen Chaos. Sie haben inhaltsleere Slogans
gefördert. Selbst Chomsky ist kritisiert worden, weil er die Bedeutung der
pro-israelischen Lobby in den Interventionen der Vereinigten Staaten im
Mittleren Osten abgelehnt hat.
Warum ist das Apartheidsystem, das von Israel
errichtet wurde, nicht genauso angeklagt worden, wie jenes, das so viel
Unheil in Südafrika anrichtete? Warum haben die Verantwortlichen der
Solidaritätsbewegungen sich so sehr um die Sicherheit Israels Sorgen gemacht
und die Selbstmordattentäter verurteilt, während das israelische Gewaltmaß
tausendmal erdrückender war? Man darf nicht mehr Angst haben es laut zu
sagen: Das palästinensische Volk, das in den Lagern von Nablus, von Jenin,
von Gaza schwer schuftet, ist nicht nur von seinen Behörden verraten worden,
die die Abkommen von Oslo unterzeichnet haben, sondern ebenfalls von den
Journalisten und politischen Entscheidungsträgern, die auf Grund ihrer
strategischen Position die Information kurz halten konnten und die die
Palästinenser anspornen mit Israel zusammenzuarbeiten und an den
Friedensmaskeraden teilzunehmen. Seit Oslo haben Arafat und Mahmoud Abbas
zur Einstellung des bewaffneten Befreiungskampfes aufgerufen, sie hatten
kein Projekt mehr für Befreiung und Politik.
Es wäre notwendig gewesen, dass sich die
Progressiven außerhalb Palästinas von der palästinensischen Autonomiebehörde
distanzieren und das Volk unterstützen, welches von diesen korrumpierten
Machthabern fallen gelassen wurde. Aber es war nicht der Fall. Man muss
erhoffen, dass sie nicht Hamas boykottieren, die das Volk durch
Volksbeschluss gewählt hat.
Die aufrichtigen Leute, die Zeuge all dieser
Problemen waren und sich dank Internet dafür eingesetzt haben sie
anzuprangern, verlangen heute Rechenschaft. Sogar die Le Monde Diplomatique,
die progressive Monatszeitschrift, ist für ihre zweideutigen Stellungnahmen
in Frage gestellt worden. Man wirft Dominique Vidal und Alain Gresh vor, die
Abkommen von Oslo und von Genf unterstützt zu haben, nichts ist ungerechter,
als diese Abkommen, denn sie konnten nur die Palästinenser zur Katastrophe
führen. Man hat ihnen ebenfalls vorgeworfen, nie Israel ausdrücklich als
Apartheidsystem oder rassistischen Staat bewertet zu haben.
In Frankreich wurde soeben die Bewegung MSRPP
gegründet, «Mouvement de Soutien à la Résistance du Peuple Palestinien»
(Bewegung für die Unterstützung des Widerstands des palästinensischen
Volkes) ,die verschiedene Vereine vereinigt, die sich nicht darauf
beschränken über Solidarität zu reden, sondern deutlich hervorheben, dass
das palästinensische Volk unter Besatzung steh und folglich sein Widerstand
legitim ist und verdient unterstützt zu werden.
MM: Die Personen, die sich gegen Israel
einsetzen, haben nicht die politischen Kräfte an ihren Seiten , um sie zu
verteidigen. Haben Sie keine Probleme wegen Ihres Engagements?
S.Cattori: Ich habe Bedrohungen erhalten,
seltsame E-Mails; man hat mein Privatleben durchsucht. Es ist ziemlich
unangenehm dauernd von Leuten mit böswilligen Absichten konsultiert zu
werden. Es sind meistens Leiter von Vereinen, wie AFPS (Association France
Palestine Solidarité) und UJFP (Union Juive Francaise pour la Paix), die
damit beginnen uns wegen "Antisemitismus" anzuklagen oder über die
"schlechten Beziehungen" reden, die jene haben, die sich nicht ihren
ausweichenden Positionen anschließen; Anklagen, die danach wieder von der
Monatszeitschrift des französischen Judentums LArche aufgenommen werden,
aber auch von der Tageszeitung Libération. Es sind schändliche
Verfahrensweisen. Die Zielsetzung besteht darin, alle Widerständler aus der
Debatte auszuschließen. Ich bin nicht die Einzige, die denkt, dass dieser
Begriff, der Schuldgefühle erweckt, nicht angemessen ist und dass er
verbannt werden sollte zugunsten des Wortes, Rassismus, was den Menschen von
jüdischer und von nicht jüdischer Konfession Gleichheit bringen würde, und
die Missbräuche würden aufhören. Wichtiger als unsere unbedeutenden Probleme
ist das Martyrium des palästinensischen Volkes.
Den Begriff Antisemitismus auf solche Art und
Weise zu benutzen ist eine bewusste Irreführung. Antisemitismus gab es in
den dreißiger Jahren. Aber man will weiterhin bei den Menschen Schuldgefühle
zu politischen Zwecken erwecken. Während die israelischen Besatzer die
ethnische Säuberung verfolgen und ohne Unterbrechung die Palästinenser
ermorden, kontrollieren jene die die Idee vom Antisemitismus als echtes
Phänomen fördern, die Debatte und stiften somit Verwirrung . Bevor ich die
Motivationen dieser immer wieder auftretenden Anklage begriff, glaubte ich,
wie wir alle, dass es wirklich "Antisemiten" und "Negationisten" gäbe. Ich
habe dann aber verstanden, weil ich selbst eine Geisel davon war, dass man
sich des Wortes "Antisemitismus" als Waffe bedient, um uns zum Schweigen zu
bringen. Es ist ein schwerwiegendes Wort, denn es ist mit Nazis verbunden.
Heute geht es aber um eine ganz andere Sache. Heute ist es Israel, das
unterdrückt, und es ist unsere Pflicht auf die Schuldigen hinzuweisen. Es
wäre Feigheit, der Angst nachzugeben, die sie versuchen, in uns zu
verbreiten. Man muss diese Strategie, die zu den israelischen Kriegsplänen
gehören, bekämpfen. Ein Krieg, der schon viele aus der Debatte
ausgeschlossen hat und ehrlichen Menschen Schaden bereitet. Alain Ménargues,
Vizedirektor von Radio France Internationale, ist wegen Antisemitismus im
Jahre 2004 entlassen und von LArche in den Schmutz gezogen worden, weil er
folgende Wahrheit gesagt hat: Dass Israel ein rassistischer Staat ist.
MM:
Was empfehlen Sie Bürgern, die bereit sind
sich für den Frieden und die Justiz einzusetzen?
Cattori: Die
Menschen, die in Palästina standhaft kämpfen, zeigen uns den Weg. Die
Zivilgesellschaft, die von Palästinensern des ISM betreut wird, hat uns
Hinweise gegeben. Eine ehrliche Unterstützung müsste die Erwartungen des
palästinensischen Volkes erfüllen und nicht der Macht dienen. Die Tragödie
der Palästinenser darf nicht die Angelegenheit einer Gruppe oder einer
exklusiven Partei sein. Es ist keine Frage von Linken oder Rechten, sondern
eine Frage, die die ganze Weltöffentlichkeit betreffen müsste, denn die
religiöse oder philosophische Orientierung ist unwichtig.
Ich glaube aufrichtig, dass wir keine Zeit mehr
haben uns in unserer Unterstützung zu täuschen. Unsere Analysefehler haben
die Palästinenser mit ihrem Leben bezahlt. Man muss schnell reagieren. Der
Schaden ist kolossal. Man muss von allen Regierungen der Welt einfordern,
dass sie die Palästinenser voll unterstützen und dass sie ohne Zögerung ,
Israel isolieren und sanktionieren.
Man muss Israel ohne falsche Ausreden anzeigen. Man
darf keine Angst haben, sich den Beleidigungen von jenen auszusetzen, die
versuchen das zu retten, was für Israel noch zu retten ist und die darauf
achten, die Orientierung der Solidaritätsbewegungen zu kontrollieren. Die
Absicht der ehrlichen Bürger - die fordern, dass die zu lange vertuschten
Wahrheiten triumphieren, besteht nicht darin, eine unparteiische Haltung
zwischen zwei Positionen, die nicht dasselbe Gewicht haben, einzunehmen. Man
muss wiederholen und nicht verschweigen, dass es sich um eine Situation des
Ungleichgewichts handelt: Goliath zermalmt David, und der Schuldige muss für
das Übel zahlen, das er ausübt. Man muss jenen verständlich machen, die in
den Solidaritätsbewegungen die Debatte gezügelt haben, dass die Zeit vorbei
ist, in der sie von den Palästinensern forderten die Attentate zu
verurteilen. Die Gewalt der Palästinenser ist legitim: Sie ist nur eine
Antwort auf die Brutalität von Israel.
Die Zeit ist vorbei falsche Antisemiten zu
verfolgen. Israel ist in der Illegalität. Die Zeit ist gekommen, Israel ins
Zentrum der Anklagen zu stellen und den Palästinensern, die nur auf die
Angriffe von Israel antworten, den Status als Widerstandkämpfer
anzuerkennen. Die Zeit ist gekommen, jene daran zu erinnern, die über "das
Existenzrecht des israelischen Staates" diskutieren, dass dieser religiöse
Staat, der auf einem geraubten Land errichtet wurde, in voller Illegalität
existiert. Es sind die Palästinenser, die die Opfer sind. Man muss von
Israel die Anerkennung der Rechte der Palästinenser, auf Leben und auf
Rückkehr in ihr Land, verlangen.
Jeder Mensch der zu Mitgefühl und zu Liebe fähig
ist, müsste alles tun, was in seiner Macht steht, damit sich Israel - auf
der ganzen Linie im Unrecht - nicht weiterhin auf den überall verbreiteten
Lügen aufbauen kann, wie: "Juden sind Opfer der Brutalität der Araber" oder
"Menschen mit jüdischer Konfession, die außerhalb Israels leben "sind in
Gefahr". Wohingegen in der Tat, Israel das Land der Palästinenser geplündert
hat und somit der Brennpunkt aller Konflikte geworden ist, die die Völker
des Mittleren Ostens ausbluten lässt. Es ist Zeit, dass all diese Mythen,
mit denen die Freunde Israels die Legende von diesem missbrauchenden Staat
aufgebaut haben, angeprangert werden.
Israel hat Unterstützungen in der ganzen Welt. Die
Wahrheit in Ländern wie in Frankreich zu verteidigen ist umso schwieriger da
die Anzahl der Personen jüdischer Konfession, die an Israel hängen, hoch
ist. Also erwarten Sie beleidigt, isoliert und mit Prozessen bedroht zu
werden. Man muss keine Angst haben, wenn man die Wahrheit sagt. Lassen Sie
sich nicht einschüchtern. Sie sind auf der Seite der Justiz und das ist Ihre
Stärke.
Die Menschen, die Gerechtigkeit lieben, müssten
sich engagieren, die Wahrung der Rechte des beraubten palästinensischen
Volkes zu verteidigen und sich ebenfalls darauf vorbereiten, vonseiten der
zahlreichen Pro-Israelis und der angeblichen "Pro-Palästinensern" Hiebe zu
erhalten, die alle Instanzen der Welt infiltriert haben, um zu spionieren,
zu verdächtigen, und die jene wegen Antisemitismus anklagen, die wirklich
wollen, dass alle Wahrheit gesagt wird und verlangen, dass das
palästinensische Volk wieder Gerechtigkeit erlangt.
MM: Sehr geehrte Frau Cattori, wir danken
für das Interview. |
MM: Vous avez été témoin du coup dEtat
contre Allende et de la guerre américaine contre les Vietnamiens. Des pays
européens se sont ralliés aux Etats-Unis dans la guerre contre des pays
arabo-musulmans. Alors quil y a eu autrefois de grandes manifestations en
soutien aux peuples chilien et vietnamien, comment expliquez-vous, quen ce
qui concerne lIrak et lAfghanistan, il ny ait pas plus de réactions ? Les
gens sont-ils moins politisés que dans les années 70 ?
S. Cattori: Vous
devez savoir que les démocraties occidentales ont toujours été largement
favorables à la politique anti-communiste des Etats-Unis. Quant aux médias,
largement asservis au pouvoir et aux versions officielles de lhistoire, ils
ont toujours présenté les guerres illégales menées par les Etats-Unis en
Asie notamment - guerres qui ont dévasté des pays entiers et massacré des
millions de gens - comme censées promouvoir la liberté et la démocratie.
Après le coup dEtat sanglant contre Allende, par exemple, un quotidien
suisse avait titré: « Il y a de nouveau du savon au Chili», ce qui était une
façon de justifier lassassinat dAllende et la mise en place de la
dictature, plutôt que de dire : « La répression de la junte militaire
terrorise les Chiliens».
Nous avons vu les mêmes renversements avec lIrak.
Les médias ont donné la parole à des personnes favorables à linvasion des
troupes américano-britanniques qui vous disaient que les Irakiens qui
sopposaient à lenvahisseur étaient des « terroristes » et non pas des
résistants. On na pas donné la parole au trois quart des gens qui ont
refusé cette guerre. Ceci pour souligner que la désinformation a toujours
existé, mais nétait pas perçue du public. Or, ce qui a changé, avec les
manuvres et les impostures qui ont précédé linvasion de lIrak, cest que
la manipulation est devenue visible aux yeux de beaucoup.
Je ne pense pas que les gens soient moins
conscients de ce qui se passe. Dans les années 70, il y avait une dynamique.
La gauche jouait alors son rôle de dénonciation et considérait la résistance
des peuples contre limpérialisme américain comme légitime. Nous étions dans
une période daffrontement des deux blocs. Ce qui a changé depuis les années
90 est la fin de la bipolarité. LURSS assurait un équilibre face à
lhégémonie des Etats-Unis. Or cet équilibre nexiste plus : cest le règne
de lunilatéralisme et du ralliement de la gauche aux guerres anti-arabes.
Il y a une perte de confiance dans la politique de la part des gens.
Face à la lâcheté des Etats et aux manquements des
partis et associations il y a, par chance, des êtres qui agissent de leur
propre initiative et prennent sur eux daller là où les gens sont en danger.
Ce sont, par exemple, des êtres qui ont répondu à lappel de lInternational
Solidarity Movement (ISM) et qui, comme Rachel Corrie et Tom Hurndall, ont
montré le chemin, au sacrifice de leur vie
(1).
LISM, créé en 2000 par des Palestiniens indépendants de lAutorité
palestinienne, a été largement boycotté par les responsables de ces
mouvements associatifs qui, au-dehors, se sont montrés le plus souvent
incapables davoir des objectifs et des stratégies appropriés. Ou encore des
êtres qui, comme Cindy Sheehan, aux Etats-Unis, défient Bush.
MM: Lors des élections en Italie, la
question de la présence des soldats italiens en Irak na pratiquement pas
été posée. Les souffrances que cette guerre génère ne semblent pas soulever
lopinion. Les Européens considèrent-ils les Arabes comme une menace, une
chose méprisable?
S. Cattori: Il est indéniable que les
sentiments anti-arabes et anti-musulmans se répandent de manière inquiétante
en Occident. Le communisme vaincu, lislamophobie est devenue le fond de
commerce des intellectuels médiatisés comme Bernard-Henri Lévy, Alexandre
Adler, Alain Finkielkraut ; en soutien à Israël, ils veulent faire croire
quil y aurait incompatibilité entre lIslam et la démocratie, quil y
aurait un fossé entre les juifs et les chrétiens dun côté, et lIslam de
lautre.
Alors quil est important de combattre cette
nouvelle imposture du « choc des civilisations », la gauche, elle, ne semble
pas trop sen soucier. Ainsi, pendant que lon dénigre les Arabes et que
lon traîne dans la boue ceux qui critiquent Israël, la théorie du « choc
des civilisations » prend racine, y compris à gauche. Une gauche qui, je le
répète, na jamais accepté que lon dénonce la responsabilité du lobby pro-
israélien dans les guerres au Moyen-Orient.
Il est indéniable aussi que, à gauche comme à
droite, les tués palestiniens émeuvent moins que les tués israéliens. Donc,
si lon veut aller vers plus dhumanité, il est urgent que les responsables
politiques et les médias semploient à combattre les préjugés anti-arabes et
anti-musulmans. Préjugés qui semblent gagner également lextrême-gauche, si
lon en juge par des articles que lon peut lire, parfois, sur certains
sites altermondialistes.
MM: Votre sujet prioritaire est la Palestine.
Pourquoi vous êtes-vous concentrée sur ce pays ?
S. Cattori: Je suis allée en Palestine en
2002 ; ce à quoi jai assisté me terrifie et me fait énormément souffrir
depuis. Jai découvert que cest tout le contraire de ce que lon nous dit
en Occident. Cela dit, mon centre dintérêt est la littérature. Jaspire à
revenir à une écriture littéraire pour mener à terme louvrage que jai
commencé.
En Occident, on nous dit que le problème ce sont
les Arabes, les Palestiniens, les musulmans. On nous détourne des vrais
problèmes. La souffrance des enfants me touche tout particulièrement. Les
enfants en Palestine sont un crève cur. Les parents, soumis eux aussi à la
cruauté de loccupation, sont dans le désespoir de ne pouvoir les mettre à
labri de la violence. Jai vu comment les soldats brutalisent les écoliers
sur leur chemin, les menottent, les jettent dans des jeeps ; ou de quelle
façon perverse ils vont les harceler dans leurs quartiers, pour les inciter
à lancer des pierres, les rendre fous, et ensuite tirer sur eux. Des enfants
sont emprisonnés, soumis à des tortures sans êtres défendus. De tout cela,
qui les traumatise gravement, les enfants ne sortent pas indemnes. Ces
enfants, dévastés, intériorisent très tôt une vision très sombre de leur
avenir. Surtout dans les camps de réfugiés. Cest là où les enfants sont le
plus en danger.
Plus de la moitié de la population de Cisjordanie
et de Gaza sont des enfants. Ce qui signifie que deux millions denfants
sous occupation nont pas droit à un développement normal. Après avoir
détruit leurs pères, humiliés leur mères, désintégré les familles, larmée
israélienne sen prend à eux. Il sagit de leur faire subir les pires
sévices, de les éliminer préventivement, avant quils ne deviennent
résistants. La terreur est la pièce maîtresse de la stratégie dIsraël. Ce
pays viole tous les articles de la déclaration de Genève, viole les Droits
de lEnfance ; et lONU qui devrait leur garantir protection, ne fait rien.
Jai vu comment les soldats et les soldates dorigine russe, française ou
américaine des colons illégaux mais qui se disent être chez eux en
Palestine, « sur la terre que Dieu leur a donnée » - humilient et
brutalisent femmes et vieillards aux check points, empêchent les femmes
enceintes et les malades de se rendre à lhôpital. Jai vu comment ils
détruisent les oliveraies, chassent leurs propriétaires hors de chez eux,
font sauter leurs maisons.
Jignorais tout cela. Tout est tellement incroyable
! Comme le fait que le peuple palestinien na plus de territoire bien défini,
quil est poings liés, à la merci dIsraël, encerclé par des colonies et des
bases militaires. Cest une présence très violente, très déstabilisante.
Jignorais quil fallait se soumettre à la police des frontières dIsraël,
pour pouvoir entrer et sortir de Palestine. Dès larrivée à laéroport de
Tel Aviv cest la douche froide. Sils vous soupçonnent de vouloir aller en
Palestine ils vous mettent à lépreuve. Ils vous font passer de bureau en
bureau, passent au peigne fin vos bagages, comme si vous étiez sur la liste
des «terroristes ». Le but est de vous déstabiliser. Donc il faut mentir,
mentir. Car sils subodorent que vous avez le projet daller à Jenin ou à
Naplouse, vous risquez dêtre refoulé. Et au retour, il arrive que lon vous
prenne vos effets : ordinateur, appareil de photo, enregistreur ; ils vous
promettent quils vous lenverront le lendemain ; mais comme ce fut mon cas,
vous ne reverrez plus vos biens. Cest un véritable racket.
Jignorais, avant daller en Palestine, que
lAutorité palestinienne nétait quune sorte de faire valoir, sans aucun
pouvoir de gouverner ni aucun moyen de protéger son peuple. Que son rôle se
limitait à gérer loccupation israélienne et à réceptionner la manne
internationale. Manne dont les plus démunis nont jamais vu la couleur.
Jignorais que Gaza est une grande prison doù les Palestiniens qui ne sont
pas dans les bons papiers dIsraël, nont aucune chance déchapper, ni par
le ciel, ni par la mer, ni par la terre.
Les autorités israéliennes ont fait un travail de
communication remarquable. Elles ont réussi à nous inculquer lidée quil
sagit dune dispute dans le cadre dune négociation avec des partenaires
arabes avec qui rien nest possible. Alors quil sagit de la lutte dun
peuple dépossédé, maintenu sous régime dapartheid, régi par des milliers
dordres militaires qui empêchent toute vie normale. Lignorance dans
laquelle le monde est maintenu au sujet dIsraël, est dautant plus
incroyable que les médias nous parlent tous les jours de ce pays. Mais mal,
de manière biaisée.
Nous avons gobé tous leurs énormes mensonges ; du
genre que les colons juifs ont « fait pousser des ananas dans le désert ».
Enormités, qui nous ont empêché de voir que ces gens de confession juive,
venus de partout, ont chassé les Palestiniens hors de chez eux, quils les
ont fait fuir en les terrorisant. Tout cela avait été programmé pour se
débarrasser des trois quartss de la population palestinienne chrétienne et
musulmane. Plus grave, lépuration ethnique commencée en 1948 na jamais
cessé depuis, ainsi que les vols de la terre et de leau. Et le monde se
tait.
Israël, aidé par ses amis dans le monde, est arrivé
à nous faire croire que les Arabes ont la haine des juifs. Or, les
Palestiniens nont rien contre les personnes de religion juive. Mais dès
lors que ceux qui les persécutent sont de confession juive, comment
pourraient-ils les aimer ? Quant ils les haïssent, ce nest pas à cause de
leur religion mais de leur sauvagerie. Les Israéliens sont, en leur majorité,
ouvertement racistes ; ils considèrent les Arabes comme inférieurs. Il
suffit de mettre les pieds en Israël et en Palestine pour comprendre que
lEtat hébreu ne poursuit quune idée : comment en finir avec eux.
Israël est le pire ennemi de la paix. Il est grand
temps que cet Etat soit mis au centre de tous les problèmes que nous
connaissons. Quand vous allez à Tel Aviv, et que vous regardez ces hommes et
ces femmes se prélasser sur les plages et les terrasses, vous êtes pris de
malaise. Ce sont eux qui, au nom de lidéologie sioniste, une fois endossé
luniforme, chacun à tour de rôle, ont été envoyés en Palestine pour
massacrer et martyriser des générations de Palestiniens. En Irak, à Falluja,
à Abou Graib, les Etats-Unis nont fait que mettre en pratique les mauvais
traitements et les tortures que les Israéliens, une fois passée luniforme,
pratiquent sur les Palestiniens depuis 1948. Le Liban, la Syrie, lIrak,
lIran, sont dans la ligne de mire dIsraël et ont, eux aussi, énormément
souffert à cause de sa politique.
Autre sujet très préoccupant : la solidarité. Une
solidarité orientée le plus souvent par des personnes qui cherchent à
ménager la chèvre et le chou, liées par des liens de famille avec Israël.
Les stratégies mises en uvre ne permettaient aucunement aux Palestiniens de
recouvrer entièrement leurs droits. Elles ont permis à Israël de gagner du
temps et consolider ses acquis. Alors quil eût fallu isoler Israël,
boycotter Israël, une pseudo-neutralité a été mise en avant : mettant ainsi
le bourreau et la victime sur le même plan, demandant à chacun de faire un
effort. Ainsi, on a demandé aux Palestiniens, qui avaient tout perdu, de
faire encore des concessions.
Le temps est venu de demander des comptes à ces
dirigeants qui, pour des raisons idéologiques ou religieuses, ont dévoyé la
cause quils prétendaient défendre. Ils portent une responsabilité dans le
chaos que connaît la Palestine. Ils ont véhiculé des slogans vides de sens.
Chomsky lui-même a été critiqué pour avoir nié limportance du lobby
pro-israélien dans les interventions des Etats-Unis au Moyen-Orient.
Pourquoi le système dapartheid mis en place par
Israël na-t-il pas été mis en accusation au même titre que celui qui
sévissait en Afrique du Sud ? Pourquoi les responsables des mouvements de
solidarité se sont-ils tant préoccupés de la sécurité dIsraël et de
condamner les kamikazes, alors que le niveau de violence dIsraël était
mille fois plus écrasant ? Il ne faut plus avoir peur de le dire : le peuple
palestinien, qui trime dans les camps à Naplouse, à Jenin, à Gaza, a été
trahi, non seulement par des autorités qui ont signés les Accords dOslo,
mais également par ces journalistes et responsables politiques qui se sont
servis de leur position stratégique pour brider linformation et inciter les
Palestiniens à collaborer avec Israël, à participer à des mascarades de paix.
Depuis Oslo, Arafat et Mahmoud Abbas ont appelé à la cessation de la lutte
armée et navaient plus de projet de libération, plus de politique du tout.
Il eût fallu que les progressistes, au-dehors, se distancient de lAutorité
palestinienne et soutiennent le peuple que ce pouvoir corrompu avait
abandonné. Ce ne fut pas le cas. Il est à espérer quils ne boycottent pas
le Hamas que le peuple a plébiscité.
Les gens sincères qui ont été témoins de tous ces
dysfonctionnements et qui, grâce à Internet, se sont employés à les dénoncer,
demandent aujourdhui des comptes. Même le Monde Diplomatique, mensuel
progressiste, a été mis en question pour ses positions ambiguës. On reproche
à Dominique Vidal et Alain Gresh, davoir soutenu - avec les Accords dOslo
et de Genève - tout ce quil y avait de plus injuste, qui ne pouvait que
mener les Palestiniens au désastre. Il leur a été également reproché de
navoir jamais qualifié explicitement Israël de système dapartheid, ou
dEtat raciste.
Il vient de se créer en France le MSRPP, (Mouvement
de Soutien a la Résistance du Peuple Palestinien) qui réunit des
associations qui ne se contentent pas de parler de solidarité mais indiquent
clairement que le peuple palestinien est sous occupation, et par conséquent
sa résistance est légitime et mérite d'être soutenue.
MM: Les personnes qui sengagent contre
Israël nont pas les forces politiques à leurs côtés pour les défendre.
N'avez-vous pas d'ennuis à cause de votre engagement?
S. Cattori: Jai reçu des menaces, des mails
bizarres ; on est allé fouiller dans ma vie privée. Il est assez désagréable
de se savoir constamment approchée par des gens aux intentions malveillantes.
Ce sont le plus souvent des responsables
dassociations, comme lAFPS ou de lUJFP, qui commencent par accuser «
dantisémitisme » ou davoir de « mauvaises fréquentations » ceux qui ne
salignent pas sur leurs positions biaisées. Accusations reprises ensuite,
comme étant avérées, par le mensuel du judaïsme français lArche mais aussi
par le quotidien Libération. Ce sont des procédés ignobles. Le but est de
salir, décarter du débat les fortes têtes. Je ne suis pas seule à penser
que ce terme culpabilisant nest pas approprié et quil devrait être banni,
au profit du mot racisme. Ce qui mettrait les personnes de confessions juive
et non juive sur un plan dégalité. Et surtout ferait cesser les abus. Quoi
quil arrive, les ennuis que nous pouvons connaître sont chose négligeable,
en comparaison du calvaire quendurent les Palestiniens.
Il nen demeure pas moins que se servir de la sorte
du terme d«antisémitisme » est une escroquerie. Lantisémitisme a existé
dans les années trente. Mais on veut continuer de culpabiliser les gens à
des fins politiques. Ainsi, pendant que les occupants israéliens poursuivent
le nettoyage ethnique, assassinent des Palestiniens sans discontinuer, ceux
qui véhiculent lidée que lantisémitisme est un phénomène réel, contrôlent
le débat. Et sèment la confusion. Avant de comprendre lenjeu qui entoure
cette accusation récurrente, jétais comme tout le monde ; je croyais quil
y avait réellement des « antisémites », des «négationnistes ». Jai fini par
comprendre, pour en avoir été lotage, que lon se sert du mot «
antisémitisme » comme dune arme : pour faire taire. Ce mot pèse très lourd,
car il est associé au nazisme. Aujourdhui cest une autre histoire. Cest
Israël qui opprime et cest notre devoir de désigner les coupables. Ce
serait lâcheté que de céder à la peur quils cherchent à insinuer. Il faut
combattre cette stratégie qui fait partie de la guerre menée par Israël.
Guerre qui a déjà exclu du débat et fait souffrir trop dhonnêtes gens.
Alain Ménargues, vice Directeur de Radio France Internationale, a été accusé
dantisémitisme, licencié en 2004, traîné dans la boue, par lArche, pour
avoir dit cette vérité : quIsraël est un Etat raciste.
MM: Que conseillez-vous à des citoyens prêts
à sengager pour la paix et la justice?
S. Cattori: Les gens qui, en Palestine,
luttent loyalement nous donnent lexemple. La société civile encadrée par
des Palestiniens de lISM nous a donné des pistes. Un soutien honnête
devrait répondre aux attentes du peuple palestinien et non servir le pouvoir.
La tragédie des Palestiniens ne doit pas être laffaire dun groupe ou dun
parti exclusif. Ce nest pas une question gauche droite, mais une question
qui devrait concerner toute la communauté humaine, peu importe son
orientation religieuse ou philosophique.
Je crois sincèrement quil nest plus temps de se
tromper de soutien. Nos erreurs danalyse, les Palestiniens les ont payées
en vies. Il faut réagir et vite. Le désastre est colossal. Pour cela, il
faut exiger de tous les gouvernements du monde quils soutiennent pleinement
la cause des Palestiniens et quils isolent et sanctionnent Israël sans
tarder.
Il faut dénoncer Israël sans faux-fuyants. On ne
doit pas avoir peur de sexposer aux insultes de ceux qui cherchent à sauver
les meubles pour Israël et à garder la main sur lorientation des mouvements
de solidarité. Le but des honnêtes citoyens - qui veulent que les vérités
trop longtemps escamotées triomphent - nest pas de faire une balance égale
entre des choses qui nont pas le même poids. Il sagit de dire et répéter
quil y a là une situation de déséquilibre : Goliath qui écrase David, et
que le coupable doit payer le mal quil a fait. Il faut faire comprendre à
ceux qui, dans la solidarité, ont bridé le débat, quil nest plus temps
dexiger, comme ils lont fait, que les Palestiniens condamnent les
attentats. La violence des Palestiniens est légitime : elle nest quune
réponse à la violence dIsraël.
Il nest plus temps de faire la chasse aux faux «
antisémites ». Israël est dans lillégalité. Le temps est venu de mettre
Israël au centre des accusations. Et de reconnaître aux Palestiniens qui
répondent aux attaques dIsraël, un statut de résistants. Le temps est venu
de rappeler à ceux qui parlent du « droit de lEtat dIsraël à exister »,
que cet Etat religieux construit sur des terres volées est dans la plus
totale illégalité. Ce sont les Palestiniens qui sont les victimes. Cest à
Israël quil faut demander de reconnaître le droit des Palestiniens à vivre
et à revenir sur leur terre.
Toute personne capable de compassion et damour
devrait faire ce qui est en son pouvoir afin quIsraël, qui est en tort sur
toute la ligne, ne puisse plus continuer de se construire sur des mensonges
largement répandus, comme : «les juifs sont victimes de la sauvagerie des
Arabes », que les personnes de confessions juives, hors dIsraël « sont en
danger ». Alors que, dans les faits, Israël a saccagé la terre des
Palestiniens et est devenu le foyer de tous les conflits qui saignent les
peuples du Moyen-Orient. Il est temps que tous ces mythes sur lesquels les
amis dIsraël ont construit la légende de cet Etat, soient dénoncés.
Israël a des appuis dans le monde entier. Défendre
la vérité est dautant plus difficile dans des pays où, comme en France, le
nombre de personnes de confession juive, attachées à Israël, est élevé. Donc,
attendez-vous à être insultés, à être isolés, à être menacés de procès. Il
ne faut pas avoir peur, du moment que lon dit la vérité. Ne vous laissez
pas intimider. Vous êtes du côté de la justice. Et cest votre force.
Les gens qui aiment la justice devraient sengager
à défendre le respect des droits du peuple palestinien spolié. Et, également,
accepter de sexposer à recevoir des coups de la part des nombreux
pro-israéliens et des soi-disant « pro-palestiniens » qui ont infiltré
toutes les instances du monde, pour espionner, soupçonner, accuser
dantisémitisme ceux qui veulent vraiment que toute la vérité soit dite et
que justice soit rendue aux Palestiniens.
MM: Chère Madame Cattori, nous vous
remercions pour cet entretien. |