MM: Sehr geehrter Herr Ebert, wollen Sie
Ihre Kinder nicht aufklären?
Mathias Ebert: Doch natürlich, aber WIR
Eltern dürfen keinesfalls entmündigt werden bei der Entscheidung, wann
unsere Kinder für die Aufklärung bereit sind, und in welcher Form diese
geschehen soll. Nicht alle Kinder sind gleich, und in der Grundschule
oder im Kindergarten hat sexuelle Aufklärung ohnehin nichts verloren.
MM: Was macht die Eltern Ihrer
Initiative so besorgt?
Mathias Ebert: Wenn heute Lehrer und
auch "externe Pädagogen" Kindergärten und Grundschulen besuchen, um die
Kinder mit dem "Sexkoffer" (Nachbildungen von erregten
Geschlechtsorganen) und regelrechtem Pornomaterial zu konfrontieren und
über die sexuelle Vielfalt (was im Bett alles möglich ist etc.) zu
sprechen, dann machen wir uns Sorgen. Wenn den Kindern durch die
zunehmende Gender-Ideologie weis gemacht werden soll, sie müssten selber
entscheiden, ob sie nun Junge oder Mädchen seien, dann machen wir uns
Sorgen. Wenn dann auch noch Eltern inhaftiert werden, deren Kinder zwei
Sexualstunden in der Grundschule verpassten, weil ihnen schlecht wurde,
dann machen wir uns sehr sehr große Sorgen, denn hier nimmt ein
scheinbar demokratisches Land diktatorische Züge an und das verurteilen
wir aufs Schärfste.
MM: Gibt es wirklich solche Fälle von
inhaftierten Eltern, nur weil die Kinder am Sexualkundeunterricht nicht
teilgenommen haben? Wir fragen deshalb, weil solche Fälle unter Muslimen
wenig bekannt sind und sie immer die Vorstellung haben, dass nur sie
sich gegen die Frühsexualisierung wehren und wegen ihres Muslimsein wie
Aussätzige behandelt werden.
Mathias Ebert: Oh ja es gibt solche
Fälle und es werden immer mehr, vor allem in NRW. Diese Fälle sind
jedoch nicht nur unter Muslimen wenig bekannt, denn die Massenmedien
berichten so gut wie gar nicht über dieses Thema und wenn sie es doch
tun, dann werden die betroffenen Eltern als religiöse Fanatiker oder
einfach nur als Spinner abgetan. So verliert der Zuschauer jedes
Mitgefühl für die Betroffenen und jeder kann mit ruhigem Gewissen
weiterleben wie bisher. Sie sehen also, dass in diesem Bezug nicht nur
Muslime, sondern auch Christen und Andersgläubige in ein schlechtes
Licht gestellt werden, und das muss endlich aufhören! Mein Freund Eugen
M., der inhaftiert wurde, hat übrigens acht gut erzogene Kinder, ist
glücklich verheiratet, erfolgreich selbstständig, hat ein großes Haus
und selbst ihn sperrt man wegen zwei lausiger Fehlstunden seiner Tochter
ein. Das zeigt doch eindeutig, dass die Justiz in diesem Fall vor
Niemandem Halt macht und die Medien wieder einmal schweigen, wo sie
eigentlich reden sollten.
MM: Was wollen Sie tun, wenn es
Sexualunterricht an der Schule Ihrer Kinder gibt?
Mathias Ebert: Hier hilft eindeutig ein
offenes Gespräch mit den Lehrern und ggf. der Schulleitung, denn es gibt
noch Schulen die nicht so naiv an dieses Thema herangehen. Grundsätzlich
würde ich aber nicht darauf setzen zu handeln wenn es mal soweit ist,
sondern schon im Vorfeld Nachbarn, Bekannte, Verwandte und andere Eltern
sowie Lehrer in der Schule über diese Entwicklung zu informieren. Wir
müssen die Bevölkerung wieder dafür sensibilisieren, was man hier mit
unserem Nachwuchs macht. Es entstehen irreparable Schäden an einer
ganzen Generation, das müssen wir uns bewusst machen.
MM: Im Internet sind Fälle bekannt, in
denen Eltern mit Erzwingungshaft gedroht wurde, wenn sie ihre Kinder
nicht zu einen Sexualunterricht geschickt haben, den sie für
pornographisch ansahen. Was können betroffenen Eltern tun?
Mathias Ebert: Wie gesagt, ist es
wichtig viele Menschen zu informieren. Des Weiteren sollten sich diese
Eltern unbedingt an uns wenden, denn wir haben schon mit mehreren
betroffenen Eltern Kontakt und können sie über unser Kompetenz-Netzwerk
(bestehend aus verschiedenen Bewegungen, wissenschaftlichen
Forschungsinstitutionen und vor allem Anwälten) beraten und begleiten.
Außerdem werden wir dafür sorgen, dass diese Geschichte schnell bekannt
wird und Demonstrationen stattfinden. Als Eugen M. (ein Freund von mir)
verhaftet wurde demonstrierten wir bei seiner Freilassung vor dem
Gefängnis, filmten es und dieses Video wurde mehrere Millionen Mal
angesehen, da viele große ausländische und deutsch Fernsehkanäle den
Film veröffentlichten und auch die Youtube-Aufrufe in die Höhe schossen.
Die Ehefrau von Eugen M. sollte kurze Zeit später auch inhaftiert
werden, doch nach der Veröffentlichung der Geschichte durch uns, wurde
der Verhaftungstermin bis heute immer wieder verschoben. Was ich damit
sagen will ist, dass betroffene Eltern niemals alleine im Stillen die
Sache ausschwitzen sollten. Es hilft wenn solche Fälle bekannt gemacht
werden und wenn diese Eltern spüren, dass sie nicht alleine sind.
MM: Wie meinen Sie muss man mit dem
komplexen Thema kindliche Aufklärung umgehen im Zeitalter eines
Internet, in dem Kinder Bilder und Filme zu Gesicht bekommen können, die
ihre Großeltern nicht einmal unter der Ladentheke kaufen konnten?
Mathias Ebert: Genau da ist doch das
Problem. Die Kinder haben heutzutage fast überall Zugang zu
pornographischem Material. Doch anstatt sie deswegen sexuell
aufzuklären, sollte man viel mehr daran setzen ihnen diese Zugänge zu
unterbinden. Selbst das Internet lässt sich heutzutage problemlos
zensieren (auch in Deutschland!) und diese Zensur brauchen wir hier. Ich
kann doch auch keinem Kind das Saufen beibringen, nur weil es an
irgendeinem Kiosk illegal an Schnaps kommen könnte. Das Problem wird
einfach von der falschen Seite angegangen und die Leittragenden sind
hier wieder einmal die Kinder, oder hatten Sie als 6-10 Jähriger
sexuelle Bedürfnisse bzw. das Bedürfnis auch diesem Bereich aufgeklärt
zu werden? Ich glaube kaum, denn es liegt nicht in der Natur des
Menschen. Kinder sind reine Wesen, die sich entfalten wollen und das
müssen wir gewährleisten.
MM: In alten Schulbüchern wurden -
allerdings erst für höhere Klassen - lediglich schematische Zeichnungen
verwendet, um bestimmte Sachverhalte zu erläutern. Heute gibt es Photos.
Glauben Sie, dass das offensichtlich verloren gegangene Schamgefühl in
der Gesellschaft zurück gewonnen werden kann?
Mathias Ebert: Ich hoffe und bete, dass
dieses verloren gegangene Schamgefühl wieder zurückgewonnen werden kann,
denn leider werden heute nicht nur Kinder sexuell verdorben. Die
heutigen Scheidungsraten sprechen für sich und was will man auch
erwarten, wenn ein Mann sich ständig Pornos ansieht in denen Traumfrauen
die unglaublichsten Dinge tun, während die eigene Frau zuhause, die nach
der Geburt der Kinder vielleicht ein paar Kilos drauf bekommen hat und
wegen der vielen Alltagsarbeiten am Abend keine Kraft mehr hat,
plötzlich nicht mehr ausreicht? Ich weiß, dass meine Meinung hier etwas
altmodisch klingen mag, aber wer sich nur einen kurzen Moment Zeit nimmt
hier mal auf sein Herz zu hören, wird sehr schnell spüren, dass uns
diese freizügige Entwicklung nicht gut tut. Oder um es mit den Worten
Sigmund Freuds zu sagen: "Der Verlust von Scham ist das erste Zeichen
des Schwachsinns". Und jetzt stellen Sie sich mal die nächsten
Generationen vor, die bereits mit Pornos aufwächst und gar kein
Schamgefühl mehr kennt... Nicht auszudenken, was da auf uns zukommt,
wenn wir jetzt nichts tun.
MM: Welche Formen von Aktionen schlagen
die "Besorgten Eltern" zum Widerstand gegen die geistige Vergewaltigung
der Kinder vor?
Mathias Ebert: Aufklären, aufklären,
aufklären... Hier müssen wir unabhängig von unseren Weltanschauungen
zusammenhalten und eine gemeinsame Stimme werden. Wenn die Medien schon
nicht für uns sprechen, müssen wir es gemeinsam tun und zeigen, dass
Muslime, Christen, Atheisten, Esotheriker... zusammenhalten können, wenn
es um ihre Kinder geht. Bringen Sie uns bitte in Kontakt mit Muslimen,
die auch Netzwerke haben und unser Anliegen teilen. Lassen Sie uns
gemeinsam Infoveranstaltungen machen und die Empörung der aufgeklärten
Bürger in Form von Demos auf die Straße bringen. Wir stehen übrigens
bereits international mit Bewegungen im Kontakt, die gegen das gleiche
Problem kämpfen (Frankreich, Schweiz, Holland, Russland...) und auch auf
dieser Schiene wollen wir gemeinsame Aktionen und Petitionen
durchführen, denn es handelt sich nicht nur um ein deutsches Problem.
MM: Solche Themen eignen sich
eigentlich sehr gut, um auf die Gemeinsamkeiten zwischen den
gottesehrfürchtigen Menschen und den Menschen, die sich ein Schamgefühl
bewahrt haben, hinzuweisen. Können die besorgten Eltern jetzt evtl.
besser verstehen, warum muslimische Eltern nicht möchten, dass ihre
Kinder im Kindergarten nackt herumlaufen oder im Fußballverein dazu
gezwungen werden nackt mitzuduschen?
Mathias Ebert: Aber selbstverständlich
können wir das nachvollziehen, denn Sie haben Werte, welche sie schützen
möchten und welche ja auch wichtig für eine Gesellschaft sind.
Heutzutage werden viele alte Werte mit Füßen getreten, weil sie
scheinbar nicht mehr "modern" sind, und das betrifft z.B. auch viele
christliche Werte. Unsere Aufgabe sehe ich daher darin die
Gemeinsamkeiten einerseits hervorzuheben, andererseits aber auch EINE
Stimme zu erheben. Alleine werden muslimische Eltern es genau so wenig
schaffen, wie auch wir von den "Besorgten Eltern" und Andere.
Wir leben in einer Zeit, in der die Medien sich
vor Freude überschlagen, wenn ein Fußballer sich als schwul "outet" und
von unserem Staat "Antidiskriminierungsgesetze" geschaffen werden, die
Menschen mit anderen sexuellen Neigungen schützen und jeden, der sie
beleidigt, hart bestraft. Doch was ist mit den Eltern, die sich nicht
nur um ihre eigene sexuelle Lust kümmern, sondern ihr Leben für den
Nachwuchs investieren und 24 Stunden am Tag für ihn da sind? Was ist mit
der Mutter, die ihre Karriere hinschmeißt, um für ihre Kinder da zu
sein? Was ist mit dem Vater, der sich für Kinder entscheidet, obwohl er
eigentlich nicht viel Geld verdient? Die Interessen dieser wertvollen
Menschen werden sowohl vom Staat als auch von den Medien mit Füßen
getreten und auf ihre Werte wird gespuckt. Die Regierung übernimmt
zunehmend Erziehungsaufgaben der Eltern und entmündigt diese bis hin zur
Gefängnisstrafe. Was meinen Sie wohin die Reise geht, wenn die
Öffentlichkeit nicht endlich über dieses Thema informiert wird? Eltern,
die ihre Kinder selber erziehen und ihre eigenen Werte in ihre Kinder
hineinlegen möchten, werden zunehmend zu Außenseitern, und man scheut
sich nicht sie zu diskriminieren. Ich bin jedoch fest davon überzeugt
davon, dass wir jetzt noch eine Chance haben unser Schicksal zu wenden.
Viel Zeit bleibt uns dabei aber leider nicht mehr, weshalb alle Eltern
jetzt zusammenhalten sollten.
MM: Herr Ebert, wir danken für das
Interview. |