Im Namen des Erhabenen  
  Interview mit Mathias Ebert
 

Muslim-Markt interviewt
Mathias Ebert - Ansprechpartner bei der Initiative "Besorgte Eltern"
2.5.2014

Mathias Ebert lebt mit seiner Frau und seinen 4 Kindern in Nordrhein-Westfalen und ist berufstätig. Zum Schutze seiner eigenen Kinder und aus Solidarität zu Eltern aus seinem Freundeskreis, die inhaftiert wurden, weil sie sich für ihre Kinder einsetzten, gründete er mit einigen Freunden und Bekannten im Jahre 2013 die Initiative "Besorgte Eltern". Neben Massenanschreiben an regionale Politiker und Aufklärungsaktionen, baut die Initiative an einem deutschlandweitem Netzwerk mit Personen und Bewegungen, die ihr Anliegen teilen. Im Januar 2014 wurde dann die erste Demo mit rund 1000 Personen vor dem Kölner Dom organisiert, die dafür sorgte, dass sich auch Eltern aus anderen Teilen des Landes auf die Straße begaben und gegen die Frühsexualisierung demonstrierten. Von Januar bis April fanden insgesamt 5 Demonstrationen (in Köln und Stuttgart) statt und die deutsche Bevölkerung beginnt sich zunehmend über unser Schulsystem zu empören.

MM: Sehr geehrter Herr Ebert, wollen Sie Ihre Kinder nicht aufklären?

Mathias Ebert: Doch natürlich, aber WIR Eltern dürfen keinesfalls entmündigt werden bei der Entscheidung, wann unsere Kinder für die Aufklärung bereit sind, und in welcher Form diese geschehen soll. Nicht alle Kinder sind gleich, und in der Grundschule oder im Kindergarten hat sexuelle Aufklärung ohnehin nichts verloren.

MM: Was macht die Eltern Ihrer Initiative so besorgt?

Mathias Ebert: Wenn heute Lehrer und auch "externe Pädagogen" Kindergärten und Grundschulen besuchen, um die Kinder mit dem "Sexkoffer" (Nachbildungen von erregten Geschlechtsorganen) und regelrechtem Pornomaterial zu konfrontieren und über die sexuelle Vielfalt (was im Bett alles möglich ist etc.) zu sprechen, dann machen wir uns Sorgen. Wenn den Kindern durch die zunehmende Gender-Ideologie weis gemacht werden soll, sie müssten selber entscheiden, ob sie nun Junge oder Mädchen seien, dann machen wir uns Sorgen. Wenn dann auch noch Eltern inhaftiert werden, deren Kinder zwei Sexualstunden in der Grundschule verpassten, weil ihnen schlecht wurde, dann machen wir uns sehr sehr große Sorgen, denn hier nimmt ein scheinbar demokratisches Land diktatorische Züge an und das verurteilen wir aufs Schärfste.

MM: Gibt es wirklich solche Fälle von inhaftierten Eltern, nur weil die Kinder am Sexualkundeunterricht nicht teilgenommen haben? Wir fragen deshalb, weil solche Fälle unter Muslimen wenig bekannt sind und sie immer die Vorstellung haben, dass nur sie sich gegen die Frühsexualisierung wehren und wegen ihres Muslimsein wie Aussätzige behandelt werden.

Mathias Ebert: Oh ja es gibt solche Fälle und es werden immer mehr, vor allem in NRW. Diese Fälle sind jedoch nicht nur unter Muslimen wenig bekannt, denn die Massenmedien berichten so gut wie gar nicht über dieses Thema und wenn sie es doch tun, dann werden die betroffenen Eltern als religiöse Fanatiker oder einfach nur als Spinner abgetan. So verliert der Zuschauer jedes Mitgefühl für die Betroffenen und jeder kann mit ruhigem Gewissen weiterleben wie bisher. Sie sehen also, dass in diesem Bezug nicht nur Muslime, sondern auch Christen und Andersgläubige in ein schlechtes Licht gestellt werden, und das muss endlich aufhören! Mein Freund Eugen M., der inhaftiert wurde, hat übrigens acht gut erzogene Kinder, ist glücklich verheiratet, erfolgreich selbstständig, hat ein großes Haus und selbst ihn sperrt man wegen zwei lausiger Fehlstunden seiner Tochter ein. Das zeigt doch eindeutig, dass die Justiz in diesem Fall vor Niemandem Halt macht und die Medien wieder einmal schweigen, wo sie eigentlich reden sollten.

MM: Was wollen Sie tun, wenn es Sexualunterricht an der Schule Ihrer Kinder gibt?

Mathias Ebert: Hier hilft eindeutig ein offenes Gespräch mit den Lehrern und ggf. der Schulleitung, denn es gibt noch Schulen die nicht so naiv an dieses Thema herangehen. Grundsätzlich würde ich aber nicht darauf setzen zu handeln wenn es mal soweit ist, sondern schon im Vorfeld Nachbarn, Bekannte, Verwandte und andere Eltern sowie Lehrer in der Schule über diese Entwicklung zu informieren. Wir müssen die Bevölkerung wieder dafür sensibilisieren, was man hier mit unserem Nachwuchs macht. Es entstehen irreparable Schäden an einer ganzen Generation, das müssen wir uns bewusst machen.

MM: Im Internet sind Fälle bekannt, in denen Eltern mit Erzwingungshaft gedroht wurde, wenn sie ihre Kinder nicht zu einen Sexualunterricht geschickt haben, den sie für pornographisch ansahen. Was können betroffenen Eltern tun?

Mathias Ebert: Wie gesagt, ist es wichtig viele Menschen zu informieren. Des Weiteren sollten sich diese Eltern unbedingt an uns wenden, denn wir haben schon mit mehreren betroffenen Eltern Kontakt und können sie über unser Kompetenz-Netzwerk (bestehend aus verschiedenen Bewegungen, wissenschaftlichen Forschungsinstitutionen und vor allem Anwälten) beraten und begleiten. Außerdem werden wir dafür sorgen, dass diese Geschichte schnell bekannt wird und Demonstrationen stattfinden. Als Eugen M. (ein Freund von mir) verhaftet wurde demonstrierten wir bei seiner Freilassung vor dem Gefängnis, filmten es und dieses Video wurde mehrere Millionen Mal angesehen, da viele große ausländische und deutsch Fernsehkanäle den Film veröffentlichten und auch die Youtube-Aufrufe in die Höhe schossen. Die Ehefrau von Eugen M. sollte kurze Zeit später auch inhaftiert werden, doch nach der Veröffentlichung der Geschichte durch uns, wurde der Verhaftungstermin bis heute immer wieder verschoben. Was ich damit sagen will ist, dass betroffene Eltern niemals alleine im Stillen die Sache ausschwitzen sollten. Es hilft wenn solche Fälle bekannt gemacht werden und wenn diese Eltern spüren, dass sie nicht alleine sind.

MM: Wie meinen Sie muss man mit dem komplexen Thema kindliche Aufklärung umgehen im Zeitalter eines Internet, in dem Kinder Bilder und Filme zu Gesicht bekommen können, die ihre Großeltern nicht einmal unter der Ladentheke kaufen konnten?

Mathias Ebert: Genau da ist doch das Problem. Die Kinder haben heutzutage fast überall Zugang zu pornographischem Material. Doch anstatt sie deswegen sexuell aufzuklären, sollte man viel mehr daran setzen ihnen diese Zugänge zu unterbinden. Selbst das Internet lässt sich heutzutage problemlos zensieren (auch in Deutschland!) und diese Zensur brauchen wir hier. Ich kann doch auch keinem Kind das Saufen beibringen, nur weil es an irgendeinem Kiosk illegal an Schnaps kommen könnte. Das Problem wird einfach von der falschen Seite angegangen und die Leittragenden sind hier wieder einmal die Kinder, oder hatten Sie als 6-10 Jähriger sexuelle Bedürfnisse bzw. das Bedürfnis auch diesem Bereich aufgeklärt zu werden? Ich glaube kaum, denn es liegt nicht in der Natur des Menschen. Kinder sind reine Wesen, die sich entfalten wollen und das müssen wir gewährleisten.

MM: In alten Schulbüchern wurden - allerdings erst für höhere Klassen - lediglich schematische Zeichnungen verwendet, um bestimmte Sachverhalte zu erläutern. Heute gibt es Photos. Glauben Sie, dass das offensichtlich verloren gegangene Schamgefühl in der Gesellschaft zurück gewonnen werden kann?

Mathias Ebert: Ich hoffe und bete, dass dieses verloren gegangene Schamgefühl wieder zurückgewonnen werden kann, denn leider werden heute nicht nur Kinder sexuell verdorben. Die heutigen Scheidungsraten sprechen für sich und was will man auch erwarten, wenn ein Mann sich ständig Pornos ansieht in denen Traumfrauen die unglaublichsten Dinge tun, während die eigene Frau zuhause, die nach der Geburt der Kinder vielleicht ein paar Kilos drauf bekommen hat und wegen der vielen Alltagsarbeiten am Abend keine Kraft mehr hat, plötzlich nicht mehr ausreicht? Ich weiß, dass meine Meinung hier etwas altmodisch klingen mag, aber wer sich nur einen kurzen Moment Zeit nimmt hier mal auf sein Herz zu hören, wird sehr schnell spüren, dass uns diese freizügige Entwicklung nicht gut tut. Oder um es mit den Worten Sigmund Freuds zu sagen: "Der Verlust von Scham ist das erste Zeichen des Schwachsinns". Und jetzt stellen Sie sich mal die nächsten Generationen vor, die bereits mit Pornos aufwächst und gar kein Schamgefühl mehr kennt... Nicht auszudenken, was da auf uns zukommt, wenn wir jetzt nichts tun.

MM: Welche Formen von Aktionen schlagen die "Besorgten Eltern" zum Widerstand gegen die geistige Vergewaltigung der Kinder vor?

Mathias Ebert: Aufklären, aufklären, aufklären... Hier müssen wir unabhängig von unseren Weltanschauungen zusammenhalten und eine gemeinsame Stimme werden. Wenn die Medien schon nicht für uns sprechen, müssen wir es gemeinsam tun und zeigen, dass Muslime, Christen, Atheisten, Esotheriker... zusammenhalten können, wenn es um ihre Kinder geht. Bringen Sie uns bitte in Kontakt mit Muslimen, die auch Netzwerke haben und unser Anliegen teilen. Lassen Sie uns gemeinsam Infoveranstaltungen machen und die Empörung der aufgeklärten Bürger in Form von Demos auf die Straße bringen. Wir stehen übrigens bereits international mit Bewegungen im Kontakt, die gegen das gleiche Problem kämpfen (Frankreich, Schweiz, Holland, Russland...) und auch auf dieser Schiene wollen wir gemeinsame Aktionen und Petitionen durchführen, denn es handelt sich nicht nur um ein deutsches Problem.

MM: Solche Themen eignen sich eigentlich sehr gut, um auf die Gemeinsamkeiten zwischen den gottesehrfürchtigen Menschen und den Menschen, die sich ein Schamgefühl bewahrt haben, hinzuweisen. Können die besorgten Eltern jetzt evtl. besser verstehen, warum muslimische Eltern nicht möchten, dass ihre Kinder im Kindergarten nackt herumlaufen oder im Fußballverein dazu gezwungen werden nackt mitzuduschen?

Mathias Ebert: Aber selbstverständlich können wir das nachvollziehen, denn Sie haben Werte, welche sie schützen möchten und welche ja auch wichtig für eine Gesellschaft sind. Heutzutage werden viele alte Werte mit Füßen getreten, weil sie scheinbar nicht mehr "modern" sind, und das betrifft z.B. auch viele christliche Werte. Unsere Aufgabe sehe ich daher darin die Gemeinsamkeiten einerseits hervorzuheben, andererseits aber auch EINE Stimme zu erheben. Alleine werden muslimische Eltern es genau so wenig schaffen, wie auch wir von den "Besorgten Eltern" und Andere.

Wir leben in einer Zeit, in der die Medien sich vor Freude überschlagen, wenn ein Fußballer sich als schwul "outet" und von unserem Staat "Antidiskriminierungsgesetze" geschaffen werden, die Menschen mit anderen sexuellen Neigungen schützen und jeden, der sie beleidigt, hart bestraft. Doch was ist mit den Eltern, die sich nicht nur um ihre eigene sexuelle Lust kümmern, sondern ihr Leben für den Nachwuchs investieren und 24 Stunden am Tag für ihn da sind? Was ist mit der Mutter, die ihre Karriere hinschmeißt, um für ihre Kinder da zu sein? Was ist mit dem Vater, der sich für Kinder entscheidet, obwohl er eigentlich nicht viel Geld verdient? Die Interessen dieser wertvollen Menschen werden sowohl vom Staat als auch von den Medien mit Füßen getreten und auf ihre Werte wird gespuckt. Die Regierung übernimmt zunehmend Erziehungsaufgaben der Eltern und entmündigt diese bis hin zur Gefängnisstrafe. Was meinen Sie wohin die Reise geht, wenn die Öffentlichkeit nicht endlich über dieses Thema informiert wird? Eltern, die ihre Kinder selber erziehen und ihre eigenen Werte in ihre Kinder hineinlegen möchten, werden zunehmend zu Außenseitern, und man scheut sich nicht sie zu diskriminieren. Ich bin jedoch fest davon überzeugt davon, dass wir jetzt noch eine Chance haben unser Schicksal zu wenden. Viel Zeit bleibt uns dabei aber leider nicht mehr, weshalb alle Eltern jetzt zusammenhalten sollten.

MM: Herr Ebert, wir danken für das Interview.

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