MM: Sehr geehrter Herr Knechtel, sind
sie nicht noch etwas jung dafür, um es mit den Rothschilds und
Rockefellers zugleich aufzunehmen?
Tilman Knechtel: Ich denke, ein
Zehnjähriger könnte es mit ihnen aufnehmen. Die Inhalte meiner Bücher
sind ziemlich einfach zu verstehen. Man könnte auch sagen, ich habe den
einfachsten Job der Welt. Die Fakten sprechen ja für sich und auch
vermeintlich komplizierte Zusammenhänge wie unser Finanzsystem lassen
sich relativ problemlos entschlüsseln, wenn man die richtigen Quellen
kennt. Im Falle des Geldsystems empfehle ich die Österreichische Schule
der Nationalökonomie.
MM: Wie kam es zu der Idee ihrer Bücher?
Tilman Knechtel: Das erste Buch ''Die
Rothschilds - Eine Familie beherrscht die Welt'' war ein Buch, das
unbedingt geschrieben werden musste. Quasi eine Marktlücke. Ich war aus
Neugier seit 2010 an allen möglichen Themen dran, die von den
Mainstream-Medien ignoriert werden. Aus allen Richtungen schallte mir
dabei der Name ''Rothschild'' entgegen. Letztendlich war mir das aber zu
wenig, da man der Familie auf diversen Blogs viel an den Kopf warf, doch
keine konkreten Fakten nannte. Also dachte ich mir, ich trage mal alle
Vorwürfe gegen die Familie zusammen und probiere sie so gut wie möglich
zu beweisen. Es lässt sich darüber streiten, ob mir das gelungen ist.
Doch das Bild, das nach dem Lesen des Buches entsteht, ist hoffentlich
so homogen und einleuchtend, dass man es ernst nehmen muss. In der
Kriminalistik würde man sagen, es handelt sich um Indizien, die sich zu
einem Beweis verdichten. Schon der Klappentext des Buches ist ja so
heftig, dass man mich dafür ins Gefängnis stecken könnte, wenn da
überhaupt nichts dran wäre. Im Vorwort des Buches fordere ich die
Rothschilds auch auf, mich zu verklagen, wenn ich mit meinen Thesen
danebenliege. Ich liege aber allem Anschein nach nicht daneben, was zu
denken geben sollte. Das Buch ist immer noch überall erhältlich, denn es
argumentiert mit Fakten und ist deshalb kaum angreifbar.
MM: ... und das zweite Buch ...?
Tilman Knechtel: Nach dem Erfolg des
ersten Buches musste natürlich ein Nachfolger kommen, doch ''Die
Rockefellers - Ein amerikanischer Albtraum'' ist möglicherweise nicht
der Nachfolger, den die Leser des ersten Buches erwarten. Klar spreche
ich über die selben Themen, doch ich mag es nicht, mich zu wiederholen.
Das zweite Buch geht darauf ein, wie diese Illuminati-Familien überhaupt
so mächtig werden konnten. Man könnte folgenden Vergleich ziehen: Das
erste Buch beschreibt eine Krankheit aus der Perspektive der
Medizingeschichte, der Nachfolger beschreibt die Ursachen und zeigt Wege
zur Heilung.
MM: Was antworten Sie auf den Vorwurf,
sie würden das antisemitische Klischee der angeblichen jüdischen
Weltverschwörung bedienen?
Tilman Knechtel: Der Vorwurf war schon
bei meinem ersten Buch völlig haltlos, doch mit meinem neuen Buch hat
sich das endgültig erledigt. Das Wort ''Zionismus'' wird darin nicht ein
einziges Mal erwähnt. Die Ethnie der Rockefellers spielt keinerlei
Rolle. Ich habe dazu auch keine Recherche betrieben. Lustigerweise hat
mich ja Henryk M. Broder angegriffen, der ja Mitglied oder zumindest
Sprecher beim Hayek-Club war. Dem Ökonom Friedrich August von Hayek ist
ein ganzes Kapitel des Buches gewidmet, in dem ich ihn als einen der
wichtigsten Denker der Freiheit lobe.
Ich würde mich über jeden Journalisten etc.,
der mich angreift, freuen, denn so bekommen die Bücher mehr
Aufmerksamkeit. Bei Henryk M. Broder war ich sehr stolz, dass mich sogar
ein Prominenter angreift, bis ich es meinen Freunden erzählte und
feststellte, dass Henryk M. Broder gar nicht prominent ist.
MM: Offensichtlich haben Sie mit Ihren
Büchern in ein Wespennetz gestochen, so dass sie nicht - wie sonst oft
üblich - ignoriert werden konnte. Vielmehr haben Sie sozusagen einen
"Ritterschlag" von den Berufsantisemitismusabwehrpropagandisten
erhalten, die im missbrauchten Namen des Judentums offensichtlich den
Zionismus und damit Besatzung und Unterdrückung fördern. In einem
Mailwechsel mit derartigen Individuen sollen Sie ausfallend gewesen
sein. Kann man sich bei solch einem Thema Dünnhäutigkeit erlauben?
Tilman Knechtel: Nein, das ist ein
Missverständnis. Mein Verlag teilte mir mit, man wolle gegen eine
zionistische Webseite klagen, die forderte, dass man mein Buch von
Amazon entfernt. Ich habe gemeint, das wäre nicht nötig, aber was der
Verlag macht, geht mich nunmal nichts an. Ich schrieb dem Betreiber der
Webseite eine Mail, dass er den Inhalt besser entfernen sollte, um einer
Abmahnung aus dem Weg zu gehen. Ich gebe bei dieser Gelegenheit mein
hoch- und heiliges Versprechen: Ich als Einzelperson werde niemals wegen
Vorwürfen und Verleumdungen gegen mich einen Anwalt einschalten, es sei
denn ich werde das Opfer einer Anklage. Wer das Buch angreift, muss aber
möglicherweise mit einer Abmahnung meines Verlages rechnen. Und nein:
Ich stecke nicht mit dem Verlag unter einer Decke und lasse die
juristischen Angelegenheiten von denen erledigen. Für mich gilt die
Meinungsfreiheit für alle, auch für meine Gegner. Der Paragraph 130 StGB.
ist für mich nur ein weiterer hässlicher Auswuchs des unsozialen
Sozialstaats. Für mich gibt es nichts erbärmlicheres, als Menschen wegen
ihren Aussagen oder ihren Ansichten zu verklagen. Mein Verlag sieht das
leider anders.
MM: Kommen wir nun zu den eigentlichen
Inhalten der Bücher. Die Tatsache, dass das kapitalistische Finanzsystem
marode ist, ist kein Geheimnis mehr, und dass das gesamte US-dominierte
Weltfinanzsystem inzwischen zum historisch weltgrößten Betrugssystem
erklärt wurde, ist auch ein Bestseller. Warum aber traut sich niemand,
die eigentlichen Namen hinter den Betrugssystem zu nennen?
Tilman Knechtel: Das zweite Kapitel
meines neuen Buches nennt sich ''Der Gegner (und damit meine ich den
Gegner der Rockefellers): Kapitalismus'', womit der Anfang dieser Frage
ziemlich an der Aussage des neuen Buches vorbeizielt. Das
''kapitalistische Finanzsystem'' ist nicht am Ende, sondern wurde
schrittweise von Familien wie den Rockefellers zerstört. Nun kann man
sich natürlich darüber streiten, wie man ''Kapitalismus'' definiert.
Hier die kurzmöglichste Definition aus meinem Buch: ''Kapitalismus
bedeutet lediglich, dass es bestimmte Regeln und Rahmenbedingungen für
den Abschluss von Verträgen geben muss. Es bedeutet, dass Menschen oder
Institutionen freiwillig Vereinbarungen treffen können, solange sie
keinem Dritten schaden. Der Mensch darf alles tun, solange er niemand
anderen damit verletzt.''
MM: .. das ist sicher nicht die
Definition, wie wir den Begriff verwenden ...
Tilman Knechtel: Das Finanzsystem ist
auch nicht ''US-dominiert'', sondern Rothschild- und
Rockefeller-dominiert. Man kann ja auch nicht sagen, die deutsche
Bundesbank werde von 82 Millionen Deutschen dominiert. Es sind
staatliche Institutionen im Besitz ein paar elitärer Familien aus Europa
und den USA. Diese Familien halten auch in Russland, China oder Iran die
Zügel in der Hand.
Warum man die Rothschilds, Rockefellers,
Warburgs, DuPonts etc. nie persönlich erwähnt, wenn man über die
Illuminati oder die Elite spricht, wundert mich auch. Viele Jugendliche
hören von den Illuminati, doch keiner sagt ihnen, dass die Organisation
wirklich existiert hat und dass man relativ sicher weiß, wer diese Leute
sind. Mit Verleumdungsklagen hatte ich bisher noch keine Probleme und
niemand muss sich fürchten, dass eines Tages ein Konvoi von
Serienkillern vor seinem Haus steht. Ich hoffe, die Leute nehmen sich an
mir ein Beispiel und klären noch expliziter über diese Familien auf.
MM: Gut, nehmen wir einmal an, da ist
irgendeine Organisation, offen oder versteckt, und die halten das
Weltfinanzsystem in der Hand; und nun? Oder anders ausgedrückt, uns
Deutschen geht es doch im Weltvergleich recht gut, warum sollten wir
dagegen protestieren?
Tilman Knechtel: Das ist eines der
beliebtesten Argumente überhaupt, wenn man Leuten wie mir Pessimismus
vorwirft. Da heißt es dann, ich solle doch froh sein, dass ich nicht in
Spanien oder Griechenland lebe, wo die Armut und Jugendarbeitlosigkeit
viel höher ist als in Deutschland. Den ''Meckerern'' in Spanien
antwortet man wahrscheinlich, sie könnten froh sein nicht in Äthiopien
zu leben. Durch die Verschärfung der Eurokrise etc. haben wir hier in
zehn Jahren Verhältnisse wie in Spanien heute. Die südlichen Euroländer
stecken dann vielleicht in einem blutigen Bürgerkrieg und man wird mir
deswegen immer noch sagen, ich könne froh sein in Deutschland zu leben.
Die Frage ist nur, wie lange sich die Leute den kontinuierlichen
Rückgang ihres Wohlstands und ihrer Freiheiten schönreden können. Dass
man wirklich etwas verändern kann, halte ich inzwischen dennoch für
unwahrscheinlich. Man muss sich ja nur mal in der ''normalen Welt''
bewegen und solche Themen ansprechen. Die meisten Menschen sind komplett
im Hamsterrad gefangen und haben überhaupt nicht die Zeit, sich mit so
etwas auseinanderzusetzen. Der Widerstand wird aber auch in Deutschland
weiter anwachsen. Ich hoffe, die Leute werden sich irgendwann daran
erinnern, wer sie belogen und wer ihnen von Anfang an die Wahrheit
gesagt hat.
MM: Was ist, wenn die "Verschwörer" gar
keinen Grund dafür sehen, jemanden, der Sie anklagt, zu bekämpfen, weil
es doch eine Art "Werbung" für ihre unbesiegbar erscheinende Macht ist.
Haben Sie auch einen praktischen Befreiungsvorschlag, wie es z.B. die
Befreiungstheologie hat?
Tilman Knechtel: Die Elite wird von
anderen Autoren ja sehr romantisiert, sodass bei vielen Menschen in der
Tat inzwischen der Wunsch besteht, von diesen Leuten rekrutiert zu
werden. Ich denke aber, dass seriöse Bücher über das Treiben der
Rothschilds und Rockefellers von diesen Familien eher argwöhnisch
betracht werden. Jede Form der Erwähnung würde die Menschen darauf
aufmerksam machen. Da die Bücher auf Fakten basieren, kann man sie nicht
angreifen, ohne sich selbst dabei zu widersprechen. Der Elite bleibt
also keine andere Wahl als die Bücher und Blogs, die sie
höchstpersönlich thematisieren, zu ignorieren.
Die Befreiungstheologie ist ein sehr gutes
Beispiel, wie die Religionen für die Bevormundung und Gängelung durch
den Staat eingespannt werden. Die Befreiungstheologie der katholischen
Kirche verstößt eindeutig gegen das siebte Gebot, da sie den Sozialstaat
und damit Diebstahl in gigantischem Ausmaß durch die Besteuerung der
Arbeitenden rechtfertigt. Aber das ist ein anderes Thema.
Es ist ja nicht möglich sich zu befreien, da es
genug Menschen gibt, die bereit sind, mit Gewalt in dein Haus
einzudringen, dich abzuführen und ins Gefängnis zu stecken, wenn du
nicht nach den Regeln des Staates spielst. Es wird leider immer einen
beträchtlichen Anteil von obrigkeitshörigen Menschen geben, die bereit
sind, jeden Befehl von oben unhinterfragt auszuführen.
Wer jedoch aufgewacht ist, sollte sich so gut
er kann der Schadenbegrenzung widmen, d.h. in Gold oder
Lebensmittelvorräte investieren und sein Geld nicht auf der Bank liegen
lassen. Für den Ernstfall sollte man sich, so gut wie es legal möglich
ist, auf die Verteidigung seines Hab und Guts einstellen, denn ein
Wirtschaftscrash wird zu extremer Verzweiflung und dann zwangsweise zu
einem Bürgerkrieg führen. Die Bundeswehr stellt sich heute schon auf die
Aufstandsbekämpfung im Inland ein.
MM: Worüber wird das dritte Buch
handeln?
Tilman Knechtel: Ich denke
darüber nach, ein umfangreiches Buch über die manipulativen
Machenschaften der Unterhaltungsindustrie zu schreiben. Ich habe vor
kurzem einen Youtube-Kanal gestartet, der sich mit diesen Themen
auseinandersetzt. Er heißt ''Trau
keinem Promi''.
MM: Herr Knechtel, wir danken für das
Interview.
|