Im Namen des Erhabenen  
  Interview mit Tilman Knechtel
 

Muslim-Markt interviewt
Tilman Knechtel - Autor des Buches "Die Rockefellers - Ein amerikanischer Albtraum"
9.7.2014

Tilman Knechtel, geb. 1987 in Filderstadt, ist freier Autor und Journalist. Er ist vor allem bekannt für sein 2012 erschienenes Buch ''Die Rothschilds - Eine Familie beherrscht die Welt''. Sein neues Buch ''Die Rockefellers - Ein amerikanischer Albtraum'' erschien im Juni 2014. Auf Youtube kennt man ihn als Störenfried in der deutschen Politiklandschaft auf dem Kanal ''Bürgerberg''. Sein neuer Youtube-Kanal nennt sich ''Trau keinem Promi''. Hier äußert er bissige Kritik an der modernen Unterhaltungsindustrie und ihren Protagonisten. Knechtel lebt im Großraum Stuttgart.

MM: Sehr geehrter Herr Knechtel, sind sie nicht noch etwas jung dafür, um es mit den Rothschilds und Rockefellers zugleich aufzunehmen?

Tilman Knechtel: Ich denke, ein Zehnjähriger könnte es mit ihnen aufnehmen. Die Inhalte meiner Bücher sind ziemlich einfach zu verstehen. Man könnte auch sagen, ich habe den einfachsten Job der Welt. Die Fakten sprechen ja für sich und auch vermeintlich komplizierte Zusammenhänge wie unser Finanzsystem lassen sich relativ problemlos entschlüsseln, wenn man die richtigen Quellen kennt. Im Falle des Geldsystems empfehle ich die Österreichische Schule der Nationalökonomie.

MM: Wie kam es zu der Idee ihrer Bücher?

Tilman Knechtel: Das erste Buch ''Die Rothschilds - Eine Familie beherrscht die Welt'' war ein Buch, das unbedingt geschrieben werden musste. Quasi eine Marktlücke. Ich war aus Neugier seit 2010 an allen möglichen Themen dran, die von den Mainstream-Medien ignoriert werden. Aus allen Richtungen schallte mir dabei der Name ''Rothschild'' entgegen. Letztendlich war mir das aber zu wenig, da man der Familie auf diversen Blogs viel an den Kopf warf, doch keine konkreten Fakten nannte. Also dachte ich mir, ich trage mal alle Vorwürfe gegen die Familie zusammen und probiere sie so gut wie möglich zu beweisen. Es lässt sich darüber streiten, ob mir das gelungen ist. Doch das Bild, das nach dem Lesen des Buches entsteht, ist hoffentlich so homogen und einleuchtend, dass man es ernst nehmen muss. In der Kriminalistik würde man sagen, es handelt sich um Indizien, die sich zu einem Beweis verdichten. Schon der Klappentext des Buches ist ja so heftig, dass man mich dafür ins Gefängnis stecken könnte, wenn da überhaupt nichts dran wäre. Im Vorwort des Buches fordere ich die Rothschilds auch auf, mich zu verklagen, wenn ich mit meinen Thesen danebenliege. Ich liege aber allem Anschein nach nicht daneben, was zu denken geben sollte. Das Buch ist immer noch überall erhältlich, denn es argumentiert mit Fakten und ist deshalb kaum angreifbar.

MM: ... und das zweite Buch ...?

Tilman Knechtel: Nach dem Erfolg des ersten Buches musste natürlich ein Nachfolger kommen, doch ''Die Rockefellers - Ein amerikanischer Albtraum'' ist möglicherweise nicht der Nachfolger, den die Leser des ersten Buches erwarten. Klar spreche ich über die selben Themen, doch ich mag es nicht, mich zu wiederholen. Das zweite Buch geht darauf ein, wie diese Illuminati-Familien überhaupt so mächtig werden konnten. Man könnte folgenden Vergleich ziehen: Das erste Buch beschreibt eine Krankheit aus der Perspektive der Medizingeschichte, der Nachfolger beschreibt die Ursachen und zeigt Wege zur Heilung.

MM: Was antworten Sie auf den Vorwurf, sie würden das antisemitische Klischee der angeblichen jüdischen Weltverschwörung bedienen?

Tilman Knechtel: Der Vorwurf war schon bei meinem ersten Buch völlig haltlos, doch mit meinem neuen Buch hat sich das endgültig erledigt. Das Wort ''Zionismus'' wird darin nicht ein einziges Mal erwähnt. Die Ethnie der Rockefellers spielt keinerlei Rolle. Ich habe dazu auch keine Recherche betrieben. Lustigerweise hat mich ja Henryk M. Broder angegriffen, der ja Mitglied oder zumindest Sprecher beim Hayek-Club war. Dem Ökonom Friedrich August von Hayek ist ein ganzes Kapitel des Buches gewidmet, in dem ich ihn als einen der wichtigsten Denker der Freiheit lobe.

Ich würde mich über jeden Journalisten etc., der mich angreift, freuen, denn so bekommen die Bücher mehr Aufmerksamkeit. Bei Henryk M. Broder war ich sehr stolz, dass mich sogar ein Prominenter angreift, bis ich es meinen Freunden erzählte und feststellte, dass Henryk M. Broder gar nicht prominent ist.

MM: Offensichtlich haben Sie mit Ihren Büchern in ein Wespennetz gestochen, so dass sie nicht - wie sonst oft üblich - ignoriert werden konnte. Vielmehr haben Sie sozusagen einen "Ritterschlag" von den Berufsantisemitismusabwehrpropagandisten erhalten, die im missbrauchten Namen des Judentums offensichtlich den Zionismus und damit Besatzung und Unterdrückung fördern. In einem Mailwechsel mit derartigen Individuen sollen Sie ausfallend gewesen sein. Kann man sich bei solch einem Thema Dünnhäutigkeit erlauben?

Tilman Knechtel: Nein, das ist ein Missverständnis. Mein Verlag teilte mir mit, man wolle gegen eine zionistische Webseite klagen, die forderte, dass man mein Buch von Amazon entfernt. Ich habe gemeint, das wäre nicht nötig, aber was der Verlag macht, geht mich nunmal nichts an. Ich schrieb dem Betreiber der Webseite eine Mail, dass er den Inhalt besser entfernen sollte, um einer Abmahnung aus dem Weg zu gehen. Ich gebe bei dieser Gelegenheit mein hoch- und heiliges Versprechen: Ich als Einzelperson werde niemals wegen Vorwürfen und Verleumdungen gegen mich einen Anwalt einschalten, es sei denn ich werde das Opfer einer Anklage. Wer das Buch angreift, muss aber möglicherweise mit einer Abmahnung meines Verlages rechnen. Und nein: Ich stecke nicht mit dem Verlag unter einer Decke und lasse die juristischen Angelegenheiten von denen erledigen. Für mich gilt die Meinungsfreiheit für alle, auch für meine Gegner. Der Paragraph 130 StGB. ist für mich nur ein weiterer hässlicher Auswuchs des unsozialen Sozialstaats. Für mich gibt es nichts erbärmlicheres, als Menschen wegen ihren Aussagen oder ihren Ansichten zu verklagen. Mein Verlag sieht das leider anders.

MM: Kommen wir nun zu den eigentlichen Inhalten der Bücher. Die Tatsache, dass das kapitalistische Finanzsystem marode ist, ist kein Geheimnis mehr, und dass das gesamte US-dominierte Weltfinanzsystem inzwischen zum historisch weltgrößten Betrugssystem erklärt wurde, ist auch ein Bestseller. Warum aber traut sich niemand, die eigentlichen Namen hinter den Betrugssystem zu nennen?

Tilman Knechtel: Das zweite Kapitel meines neuen Buches nennt sich ''Der Gegner (und damit meine ich den Gegner der Rockefellers): Kapitalismus'', womit der Anfang dieser Frage ziemlich an der Aussage des neuen Buches vorbeizielt. Das ''kapitalistische Finanzsystem'' ist nicht am Ende, sondern wurde schrittweise von Familien wie den Rockefellers zerstört. Nun kann man sich natürlich darüber streiten, wie man ''Kapitalismus'' definiert. Hier die kurzmöglichste Definition aus meinem Buch: ''Kapitalismus bedeutet lediglich, dass es bestimmte Regeln und Rahmenbedingungen für den Abschluss von Verträgen geben muss. Es bedeutet, dass Menschen oder Institutionen freiwillig Vereinbarungen treffen können, solange sie keinem Dritten schaden. Der Mensch darf alles tun, solange er niemand anderen damit verletzt.''

MM: .. das ist sicher nicht die Definition, wie wir den Begriff verwenden ...

Tilman Knechtel: Das Finanzsystem ist auch nicht ''US-dominiert'', sondern Rothschild- und Rockefeller-dominiert. Man kann ja auch nicht sagen, die deutsche Bundesbank werde von 82 Millionen Deutschen dominiert. Es sind staatliche Institutionen im Besitz ein paar elitärer Familien aus Europa und den USA. Diese Familien halten auch in Russland, China oder Iran die Zügel in der Hand.

Warum man die Rothschilds, Rockefellers, Warburgs, DuPonts etc. nie persönlich erwähnt, wenn man über die Illuminati oder die Elite spricht, wundert mich auch. Viele Jugendliche hören von den Illuminati, doch keiner sagt ihnen, dass die Organisation wirklich existiert hat und dass man relativ sicher weiß, wer diese Leute sind. Mit Verleumdungsklagen hatte ich bisher noch keine Probleme und niemand muss sich fürchten, dass eines Tages ein Konvoi von Serienkillern vor seinem Haus steht. Ich hoffe, die Leute nehmen sich an mir ein Beispiel und klären noch expliziter über diese Familien auf.

MM: Gut, nehmen wir einmal an, da ist irgendeine Organisation, offen oder versteckt, und die halten das Weltfinanzsystem in der Hand; und nun? Oder anders ausgedrückt, uns Deutschen geht es doch im Weltvergleich recht gut, warum sollten wir dagegen protestieren?

Tilman Knechtel: Das ist eines der beliebtesten Argumente überhaupt, wenn man Leuten wie mir Pessimismus vorwirft. Da heißt es dann, ich solle doch froh sein, dass ich nicht in Spanien oder Griechenland lebe, wo die Armut und Jugendarbeitlosigkeit viel höher ist als in Deutschland. Den ''Meckerern'' in Spanien antwortet man wahrscheinlich, sie könnten froh sein nicht in Äthiopien zu leben. Durch die Verschärfung der Eurokrise etc. haben wir hier in zehn Jahren Verhältnisse wie in Spanien heute. Die südlichen Euroländer stecken dann vielleicht in einem blutigen Bürgerkrieg und man wird mir deswegen immer noch sagen, ich könne froh sein in Deutschland zu leben. Die Frage ist nur, wie lange sich die Leute den kontinuierlichen Rückgang ihres Wohlstands und ihrer Freiheiten schönreden können. Dass man wirklich etwas verändern kann, halte ich inzwischen dennoch für unwahrscheinlich. Man muss sich ja nur mal in der ''normalen Welt'' bewegen und solche Themen ansprechen. Die meisten Menschen sind komplett im Hamsterrad gefangen und haben überhaupt nicht die Zeit, sich mit so etwas auseinanderzusetzen. Der Widerstand wird aber auch in Deutschland weiter anwachsen. Ich hoffe, die Leute werden sich irgendwann daran erinnern, wer sie belogen und wer ihnen von Anfang an die Wahrheit gesagt hat.

MM: Was ist, wenn die "Verschwörer" gar keinen Grund dafür sehen, jemanden, der Sie anklagt, zu bekämpfen, weil es doch eine Art "Werbung" für ihre unbesiegbar erscheinende Macht ist. Haben Sie auch einen praktischen Befreiungsvorschlag, wie es z.B. die Befreiungstheologie hat?

Tilman Knechtel: Die Elite wird von anderen Autoren ja sehr romantisiert, sodass bei vielen Menschen in der Tat inzwischen der Wunsch besteht, von diesen Leuten rekrutiert zu werden. Ich denke aber, dass seriöse Bücher über das Treiben der Rothschilds und Rockefellers von diesen Familien eher argwöhnisch betracht werden. Jede Form der Erwähnung würde die Menschen darauf aufmerksam machen. Da die Bücher auf Fakten basieren, kann man sie nicht angreifen, ohne sich selbst dabei zu widersprechen. Der Elite bleibt also keine andere Wahl als die Bücher und Blogs, die sie höchstpersönlich thematisieren, zu ignorieren.

Die Befreiungstheologie ist ein sehr gutes Beispiel, wie die Religionen für die Bevormundung und Gängelung durch den Staat eingespannt werden. Die Befreiungstheologie der katholischen Kirche verstößt eindeutig gegen das siebte Gebot, da sie den Sozialstaat und damit Diebstahl in gigantischem Ausmaß durch die Besteuerung der Arbeitenden rechtfertigt. Aber das ist ein anderes Thema.

Es ist ja nicht möglich sich zu befreien, da es genug Menschen gibt, die bereit sind, mit Gewalt in dein Haus einzudringen, dich abzuführen und ins Gefängnis zu stecken, wenn du nicht nach den Regeln des Staates spielst. Es wird leider immer einen beträchtlichen Anteil von obrigkeitshörigen Menschen geben, die bereit sind, jeden Befehl von oben unhinterfragt auszuführen.

Wer jedoch aufgewacht ist, sollte sich so gut er kann der Schadenbegrenzung widmen, d.h. in Gold oder Lebensmittelvorräte investieren und sein Geld nicht auf der Bank liegen lassen. Für den Ernstfall sollte man sich, so gut wie es legal möglich ist, auf die Verteidigung seines Hab und Guts einstellen, denn ein Wirtschaftscrash wird zu extremer Verzweiflung und dann zwangsweise zu einem Bürgerkrieg führen. Die Bundeswehr stellt sich heute schon auf die Aufstandsbekämpfung im Inland ein.

MM: Worüber wird das dritte Buch handeln?

Tilman Knechtel: Ich denke darüber nach, ein umfangreiches Buch über die manipulativen Machenschaften der Unterhaltungsindustrie zu schreiben. Ich habe vor kurzem einen Youtube-Kanal gestartet, der sich mit diesen Themen auseinandersetzt. Er heißt ''Trau keinem Promi''.

MM: Herr Knechtel, wir danken für das Interview.

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