MM: Sehr geehrter Herr Sasek? Elf eigene
Kinder und damit ein zunehmende Zahl von Enkelkindern mag für manche
Zeitgenossen etwas ungewöhnlich erscheinen. Wie begegnen Sie jenen
Skeptikern? Ivo Sasek: Gott
segnete uns Menschen in Genesis 1,28 mit den Worten: Seid fruchtbar und
mehret euch und füllet die Erde! Weil meine Frau und ich Gott mehr
vertrauen als menschlichen Ansichten, konnten wir es nie als falsch oder
gar verantwortungslos empfinden, wenn wir diesen Segen ganz praktisch
für uns „abholen“. Die Mainstream-Presse propagiert bereits die
Abtreibung bis zur Geburt, verschimpft Neugeborene als „CO2-Schleudern“
und bejammert die Platznot auf Erden. Dabei übersehen sie mutwillig,
dass derselbe Gott, der die unerforschlichen Weiten des Universums
geschaffen hat, auch in jeder Hand voll Erde über 30 Milliarden
Mikro-Lebe-Wesen platziert hat. Er kennt sich somit nachweislich mit
Bevölkerungsdichte aus. Daher glauben wir an manch ein
»Überraschungspotenzial«, das Gott uns enthüllen wird, sobald wir Seinem
Segen gemäß die Erde „gefüllt haben“.
MM: In Wikipedia werden Sie vorgestellt als
Gründer der Anti-Zensur-Koalition (AZK), die ein Forum für Esoterik,
Verschwörungstheorien, Antisemitismus und Geschichtsrevisionismus bis
hin zu Holocaustleugnung sei. Muss man Angst vor Ihnen haben?
Ivo Sasek: Das wäre für den Anfang
vielleicht gar nicht so schlecht, vielleicht sogar das Beste. Das
Schlechteste wäre es aber gleichzeitig, wenn die durch Wikipedia
verhetzten Menschen einfach im blinden Glauben an das Gelesene
verblieben, anstatt sich hernach auch gründlich auf unseren eigenen
Webseiten – also aus 1. Hand – zu informieren (siehe unten). Solange sie
dies nämlich tun, können wir allen Verleumdungen und Verunglimpfungen
gelassen entgegensehen. Denn alle aufrichtigen Herzen werden auf unseren
Webseiten mühelos das ungeheure Ausmaß an Lüge und Verdrehung durch
Wikipedia und Mainstream-Medien feststellen können. Natürlich gibt es
auch Menschen, die selbst für klarste Gegendarstellungen verschlossen
bleiben – und vor solchen, denke ich, muss man wirklich Angst haben.
MM: Wer Ihr Projekt Klagemauer.TV verfolgt,
dürfte etwas überrascht sein, dass ausgerechnet die Redakteure einer von Mainstream-Medien als christliche Sekte mit endzeitlichem
Absolutheitsanspruch verschrienen Senders in die Islamische Republik
Iran reisen und von dort viel sachlicher und "moderater" berichten als
alle Mainstream-Medien zusammen. Wie kam es dazu und was ist Ihr Antrieb
für jene außergewöhnliche Begegnung?
Ivo Sasek: Ich stellte schon in den
1970er Jahren auf all unseren Missionsreisen durch muslimische Länder
fest, wie überaus liebenswürdig und Gott ergeben uns die Moslems
behandelten – obgleich wir sie regelmäßig mit unseren gut gemeinten
„christlichen“ Irrtümern beleidigten, entwürdigten und zuweilen
ungewollt drangsalierten. Ich selber liebte die Muslime schon von der
ersten Begegnung an wie meine christlichen Brüder, denn sie leben in
aller Regel weit vorbildlicher und Gott verbundener als wir. Dies hat
sich seit der Begegnung mit seiner Exzellenz, Dr. Alireza Salari, dem
früheren iranischen Botschafter in der Schweiz, zu einer absoluten
Bruderliebe in Gott verdichtet. Auch manch andere Begegnung mit
muslimischen Persönlichkeiten haben dazu beigetragen, dass wir als ganze
OCG zur Überzeugung gekommen sind, dass wahre Christen immer alle wahren
Muslime als ihre eigenen Glaubensbrüder lieben und wertschätzen werden –
und umgekehrt, wie schon im Koran, Sure 5:83 geschrieben steht: „Und
du wirst zweifellos finden, dass die, welche sagen: „Wir sind Christen“,
den Gläubigen am freundlichsten gegenüberstehen. Dies, weil unter ihnen
Gottgelehrte und Abgesonderte sind – und weil sie nicht hoffärtig sind“.
So kam es dazu, dass wir uns auch als Kla.TV-Betreiber aus erster Hand
im Iran selber informierten und daraufhin die brandschwarzen
Verleumdungen gegen den Iran ans Licht brachten. Kla.TV zieht von seiner
Gründung an die Verbrechen satanischer Schattenmächte gegen die
muslimische Welt ins Licht der Öffentlichkeit – und tut dies zunehmend
mehr (siehe z.B.
www.kla.tv/9-11)
MM: Die Mainstream-Medien versuchen Ihre
Aktivitäten nicht nur als Sektiererei darzustellen sondern Sie
persönlich auch als durchgedreht. So kursiert das angebliche Zitat von
Ihnen „Ich sage: wer gegen diese Botschaft redet; ich sage: wer gegen
mich redet und diese Botschaft, wer sich dem Wort nicht fügt, das ich
sage, ich Ivo Sasek hier in Walzenhausen, ist kein echter Diener
Gottes.“ „Wenn jemand gegen mich redet, dann redet er gegen Gott, ich
sag es gleich wie es ist.“ Das klingt fast so wie die Aussage eines
früheren US-Präsidenten: „Wer nicht für mich, ist ist gegen mich.“
Glauben Sie das ernsthaft, oder wurde jene Aussage - wie so vieles, was
gegen Sie veröffentlicht wurde - frei erfunden oder aus dem
Gesamtzusammenhang gerissen?
Ivo Sasek: Ich habe das Wort für Wort
genauso gesagt – nur eben, wie es in der Frage bereits vermutet wurde -
in einem durchaus logischen Zusammenhang. Losgelöst nämlich von der
Botschaft, die in diesen Sätzen mehrfach betont wird, wirkt alles echt
gruselig – und genau dies war ja auch die Absicht der mich angreifenden
Inquisitoren.
MM: ... und was war der Zusammenhang?
Ivo Sasek: Im Zusammenhang ging es um
die Jahrzehnte lange Verfolgung seitens christlicher Pastoren gegen
meinen Dienst. Ich verkündigte stets, dass wir Christen samt – oder
gerade wegen – unseren Unterschiedlichkeiten alle als ein untrennbarer
lebendiger Organismus zusammengehören und daher die sinnlosen Spaltungen
zu überwinden haben. Wir behandelten stets alle Mitglieder christlichen
Denominationen und Kirchen als unsere Brüder, und ließen uns auch von
allen Seiten belehren und ergänzen. Genau dies aber versetzte die
geistlichen Führer Hunderter Denominationen in regelrechte Weißglut –
denn sie alle wollten letztlich einzig ihre eigene Gruppe gelten lassen.
MM: ... wie äußerte sich das?
Ivo Sasek: ...So erklärten sie
übereinstimmend mich und die OCG zum Spaltpilz der Christenheit,
obgleich sich unter meiner Verkündigung Tausende Menschen aus etwa 200
verschiedensten Denominationen zu einer organischen Bewegung
zusammengefunden hatten. Sie alle lieben und wertschätzen sich
gegenseitig, obgleich sie von uns konsequent in ihren Kirchen und
Denominationen belassen wurden. Doch Tausende Prediger entwerteten
konsequent alles und jedes was ich/wir taten. Das ging so weit, dass es
zu einer internationalen Ächtung durch über 10.000 Prediger gegen mich
kam. Erst an diesem Punkt, nachdem ich jahrzehntelang gepredigt hatte,
dass wir OCGer ausnahmslos alle Menschen aus allen Hintergründen lieben
– weil wir zusammen einen lebendigen Organismus bilden, wo jedes Organ
das andere braucht – dafür aber seitens der Pfarrer und Pastoren nur
Verleumdung, Spott und Spaltung ernten konnte, formte ich obige Sätze.
Diese ergingen in strenger Komposition zu meinem Leiden und der
Schilderung, wie provokativ und geradezu grässlich mir diese Sätze
selbst in den eigenen Ohren klangen – die ich aber, um der Realität
unserer organischen Zusammengehörigkeit willen, einfach nicht mehr
zurückhalten konnte. Sie sollten ein für alle Mal allen Pastoren und
Pfarrern attestieren, dass sie mit all ihrem spalterischen Aufruhr
letztlich nicht mich, Ivo Sasek, sondern Gott und die geistliche
Wirklichkeit verworfen haben. Wer immer aus Gott ist und Gott liebt, so
bezeugten es schon Jesus und die alten Propheten, der würde göttliche
Wahrheiten auch durch all jene annehmen, die aus der Wahrheit und
Gerechtigkeit sind und sprechen. Darum kann ich z.B., obgleich ich
Christ bin, auch jedes Wort hören und sofort annehmen, das Gott durch
euren Propheten Mohammed oder im Koran gesprochen hat. Jeder in der
Wahrheit und Gerechtigkeit Lebende hat, egal welcher Herkunft, ein
inneres «Friedens-Sensorium» für das Reden und Wirken Gottes – ganz
einerlei, durch welches Gefäß welchen Hintergrundes Gott gerade spricht
oder gesprochen hat.
MM: Viele Ihrer Arbeiten sind ehrenamtlich
bzw. für die Betroffenen kostenfrei wie z.B. die sehr kostenintensive
Sozial- und Rehabilitationsarbeit für Drogen- u. Alkoholabhängige. Wie
wird so etwas finanziert?
Ivo Sasek: Die ersten 30 Jahre meines
vollzeitlichen Dienstes hielt ich mich an das Wort von Jesus aus
Matthäus 6:33. Dort verspricht er, dass wenn wir an erster Stelle um die
Ausbreitung der Königsherrschaft Gottes besorgt sind, Gott uns alles
Nötige zum Leben zukommen lassen würde. Ich testete dies bis zur letzten
Konsequenz. Ohne jemals ein einziges finanzielles Bedürfnis geäußert zu
haben oder zu Spenden und Kollekten aufgerufen zu haben, versorgte uns
die übernatürliche Hand Gottes stets auf den Franken genau mit allem was
immer wir brauchten. Wir verteilten auch nie einen einzigen
Einzahlungsschein, veröffentlichten keine Kontonummer – nichts. So
versorgten wir etwa 30 Jahre lang Tausende von Menschen mit allem
Nötigen zum Leben, aber auch mit hunderttausenden Büchern, CDs,
Schriften, Filmen usw. Mit der Gründung von Kla.TV gründete ich aber
auch noch zwei weitere Betriebe, mit denen wir ganz regulär Geld
verdienen, welches wir nahezu vollständig in die Kla.TV- und
AZK-Aufklärungsarbeit stecken. Unser Vorbild fand so auf allen Ebenen
echte Nachahmer, sodass alle 170 Kla.TV-Studios etc. von ihren
Betreibern selbst finanziert werden. Wir sind alles arbeitende Menschen,
die tagsüber im Schweiße des Angesichtes ihr eigenes Brot verdienen und
am Feierabend all diese Aufklärungs-Plattformen betreiben. Unsere
Hauptbasis wird überdies immer noch ohne jeden Aufruf mit freien Spenden
unterstützt, ohne die wir bis zum heutigen Tag nicht überleben könnten.
MM: Als überzeugter Anhänger Jesu werden
Sie sicherlich keine Gewalt predigen, dennoch wird genau das Ihnen immer
wieder zum Vorwurf gemacht, auch im Bereich der Kinderzeihung. Wie ist
das zu erklären?
Ivo Sasek: Das ist ganz einfach: Zuvor
genannte Menschengruppen, die sich vor unserem ständig wachsenden
Einfluss fürchteten, brauchten einen Vorwand, um die Menschenmassen von
uns abzuschneiden. So kriminalisierten sie unsere Erziehungsweise, die
aber noch nie eine andere war, wie jeder Schweizer Bürger sie über
Jahrhunderte hinweg ganz natürlich ausgeübt hatte. Wir haben in unserer
Beziehung nichts anderes gemacht als klare Grenzen gesetzt. Dies hat
beinhaltet, wenn ein Kind zum Beispiel unbelehrbar mit einer Steckdose,
dem Herd in der Küche oder mit Feuer gespielt hat, dass es eins auf die
Finger oder auf den Hintern gekriegt hat – dann war Ruhe. Und dies noch
bei Weitem nicht einmal in jener Härte, wie selbst meine Eltern noch in
der Schule durch ihre Lehrer gezüchtigt wurden, wenn sie unbeugsam frech
wurden. Wir hielten uns nur schlicht an das alte Bibelwort: Wer seinen
Sohn wirklich liebt, ihn beizeiten zurechtbringt und das Böse bereits im
Keim erstickt. Wir haben unsere Kinder immer innigst geliebt und wir
küssen heute noch jedes von ihnen vor jedem Essen, an jedem Morgen beim
Aufstehen und an jedem Abend vor dem schlafen gehen.
MM: Die Tatsache, dass eine
Erziehungsmethode Jahrhunderte alt ist, ist ja nicht unbedingt ein
Beweis für ihre Richtigkeit. Können Sie sich denn vorstellen in Zukunft
auf diesen Klaps zu verzichten?
Ivo Sasek: Ich bin doch kein unfehlbarer
Mensch! Und es gehört zu unserem Lebenswandel stets Buße zu tun! Es ist
mein Wunsch, wie ihn jeder Vater aber auch jeder Gemeindeleiter hat,
dass meine Kinder und Nachkommen sowie die Gemeinde zu ihrer späteren
Zeit besser und gottesfürchtiger werden als zu meiner Zeit. Tatsache
ist, dass wir in der Erziehung der Kinder - genauso wie es meines
Wissens im Islam der Fall ist - eine dem jeweiligen Alter der Kinder
angemessene Grenzsetzung verfolgen, sowohl zum Schutz vor irdischen
Gefahren wie der genannten Steckdose, als auch vor himmlischen Gefahren
der Sünde. Ich habe durchaus verfolgt, dass seit der Islamischen
Revolution im Iran zumindest unter Schiiten die absolut gewaltfreie
Erziehung - also auch ohne Klaps - immer öfter diskutiert und
praktiziert wird, wobei die Grenzsetzung dann anders erfolgt. Solche
Diskussionen und Entwicklungen sind doch selbstverständlich auch unter
gläubigen Christen möglich. Meine eigenen Kinder sind schon zu groß für
einen Klaps, aber möge die Enkelgeneration besser aufwachsen als früher.
MM: Die Widersprüche zu Ihrer Person
verwirren zuweilen auch Menschen, die sich nicht von den
Mainstream-Medien vereinnahmen lassen wollen. So geben Sie z.B. uns als
deutsche Muslime ein Interview, wollten zuvor aber bei der Pegida
auftreten. Wie ist das zu verstehen?
Ivo Sasek: Ich wollte zu keinem
Zeitpunkt bei der Pegida auftreten. Ganz im Gegenteil spürte ich schon
beim Antrag durch Pegida, dass ich dadurch nur in eine Falle gelockt
würde. So bezeugte ich ihnen meine untrennbare Liebe zu allen
aufrichtigen Moslems und warnte sie vor der verhetzenden Absicht der
Mainstream-Medien. Kurz gesagt: Ich verweigerte von der ersten Anfrage
an einen Auftritt bei Pegida.
MM: ... das kam in den Medien aber anders
herüber ...
Ivo Sasek: In den Medien aber wurde
wieder einmal - wie ausnahmslos immer - lügnerisch das bare Gegenteil
verbreitet, so, als hätte ich jenes Angebot angenommen und die
Veranstaltung wäre u.a. auch deshalb verboten worden. Ich bezeuge an
dieser Stelle noch einmal, dass ich und wir als OCG alle aufrichtigen
Muslime als meine/unsere Brüder und Mit-Organe in Gott erachten, durch
welchen wir zusammen zu einem untrennbar lebendigen Organismus
herangebildet werden. Gott wird unseres Erachtens auch die gesamte
Menschheit so lange durchpulsen, hegen und pflegen, bis sie in ihrer
Gesamtheit zur „organischen Mannesreife“« hingewachsen
ist. Wir brauchen und wir lieben indes ganz besonders alle echten
Muslime wie unsere zweite Herzhälfte. Gott segne Euch!
MM: Herr Sasek, wir danken für das
Interview.
Ivo Sasek: In der Hoffnung, mit diesen
Antworten die nötige Klarheit geschaffen zu haben, grüßt und umarmt Euch
alle in aufrichtiger Liebe, Euer Bruder in Allah/Gott.
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