Gemeinsame Stellungnahme
des Islamrats und des Zentralrats
Der erneute Versuch einer Terrortat in Spanien erfüllt uns mit
Abscheu für solche Terrorakte und zugleich mit großer Sorge um den
Frieden in der Welt und in Europa.
Wir nehmen dies zum Anlass, unsere grundsätzliche Haltung gegen
Terror und Gewalt, die wir eindeutig nach dem 11. September 2001 und dem
11. März 2004 geäußert haben, ein weiteres Mal in aller Deutlichkeit
kundzutun.
Wir verurteilen jede Art von Terrorismus und sehen darin sowohl einen
abgrundtiefen Verfall aller Maßstäbe der Menschlichkeit und der
Vernunft als auch einen Widerspruch zu den Lehren aller
Offenbarungsreligionen.
Dass auch Muslime hinter terroristischen Gräueltaten stecken und
sich dabei auf den Islam berufen, macht uns mehrfach betroffen: Ihr
Verbrechen an Unschuldigen versetzt die Muslime - wie alle anderen
Menschen auch - in Schock und Trauer... Ihren blinden Taten fallen
wahllos Christen, Juden und Muslime; Frauen und Männer; Greise und
Kinder zum Opfer.
Wer immer solche blutigen Taten verübt, findet im Islam keine
Rechtfertigung. Der Islam verbietet Mord, Geiselnahme, Anarchie und
Terror.
Wer solche Verbrechen duldet, gutheißt oder gar deckt, macht sich
der Mittäterschaft schuldig. Für solche Täter oder Mittäter wird es
in unseren Gemeinden kein Verständnis, keinen Platz und keine
Unterstützung geben. Gegen den Missbrauch unserer Religion lehnen wir
uns auf und distanzieren uns von den Verbrechern.
Eschweiler/Bonn, 5. April 2004
Dr. Nadeem Elyas
Zentralrat
der Muslime in Deutschland |
Ali Kizilkaya
Islamrat
für die Bundesrepublik Deutschland |